"Mar-a-Lago-Gesicht": Wie Trumps Politik die Schönheitsstandards in den USA neu definiert

Donald Trump wurde am 20. Januar 2025 der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Ein Ergebnis, das die verschiedenen Bundesstaaten zutiefst spaltet, aber auch die internationale politische Sphäre stark polarisiert. Doch jenseits der politischen Ideen, die vom Trump-Clan vertreten werden, gibt es etwas, das eine seltsame Einheit schafft: eine auffällige Ähnlichkeit – selbst bei Personen, die nicht zur Familie gehören. Wie lässt sich das erklären? Es handelt sich um das Phänomen des "Mar-a-Lago-Gesichts", wie der Hollywood Reporter es nennt, einen neuen Schönheitsstandard, der in dem Anwesen in Florida entstanden ist, wo der Geschäftsmann eine seiner imposantesten Villen besitzt (und das einen beeindruckenden Wert haben soll).

In Richtung einer karikaturhaften Vereinheitlichung des Trump-Clans

In den letzten Monaten, während des Präsidentschaftswahlkampfs, standen sich die Unterstützer:innen von Kamala Harris und Donald Trump unermüdlich gegenüber. Aufseiten des Milliardärs scheinen die Gesichter der oberen Ränge erstaunlich ähnlich: markante Wangenknochen, sehr voluminöse Lippen, übertriebene Kinnpartien und betonte Gesichtsovale. Beim Make-up sieht man stark gesättigte Farben, wie bei einer Theateraufführung, bei der die Figuren für die Zuschauer:innen in den hintersten Reihen geschminkt werden.

Kurz gesagt, sie wirken eher wie Karikaturen als wie das Ergebnis dezenter natürlicher Eingriffe, die inzwischen weit über die Grenzen der Republikanischen Partei hinaus gängig sind. Lara Trump, die Ehefrau seines Sohnes Eric, die rechtsextreme Influencerin Laura Loomer oder auch die Anwältin Kimberly Guilfoyle – sie alle haben sich unter das Messer gelegt.

Doch dieses Phänomen beschränkt sich nicht nur auf Frauen. Auch bei Männern sind physische Veränderungen bemerkbar, wie etwa bei Matt Gaetz, einem Mitglied der Republikanischen Partei, dessen Hautfarbe einige Nuancen dunkler geworden ist und dessen Gesichtszüge sich deutlich gestrafft haben.

Doch was bedeutet das "Mar-a-Lago-Gesicht" wirklich? Diese Vereinheitlichung der Ästhetik ist bereits in vielen Bereichen wie Musik, Film oder sozialen Netzwerken zu beobachten, beispielsweise mit der Dominanz der Kardashians (die durchaus erfolgreiche Geschäftsfrauen sind) und ihren Sanduhr-Silhouetten, von denen sie sich inzwischen wieder entfernt haben. In der Politik jedoch ist die Situation anders. Um Teil des Trump-Clans zu werden, muss man sich offenbar dem vorgegebenen Stil anpassen – und dabei seine Individualität aufgeben.

Wenn Schönheitschirurgie und Politik miteinander verschmelzen

Die drastische Transformation des äußeren Erscheinungsbildes vermittelt eine starke Botschaft. Schönheitschirurgie wird hier als Luxus dargestellt, und indem man einen neuen Körper und ein neues Gesicht präsentiert, wird der finanzielle Erfolg sichtbar zur Schau gestellt. Luxus äußert sich nicht mehr nur durch teure, auffällige Kleidungsstücke oder Accessoires – er zeigt sich direkt auf der Haut.

Ein besonders auffälliges Beispiel für dieses Phänomen ist Kristi Noem, die Gouverneurin von South Dakota, die ihr Erscheinungsbild verändert hat, um sich dem "Mar-a-Lago-Gesicht" anzupassen. Heute ist sie Teil der neuen Regierung als Ministerin für innere Sicherheit.

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Verwendete Quelle:

The Hollywood Reporter: Plastic Surgery Trend: Will “Mar-a-Lago Face” Take Over D.C.?

Aus dem Französischen übersetzt von Ohmymag Frankreich