Als "Chandler Bing" begeisterte er in den 90er Jahren zahllose TV-Zuschauer. Die Serie Friends war absoluter Kult – ebenso wie der charismatische Schauspieler Matthew Perry, der mit seinen sarkastischen Kommentaren dem Ganzen die nötige Würze verlieh. Am 28. Oktober 2023 starb Perry unerwartet im Alter von nur 54 Jahren in seinem Haus in Los Angeles – an einer Überdosis Ketamin. Die Trauer seiner Serien-Kollegen und der Fans war groß, doch seine Familie hielt sich mit Äußerungen zurück. Nun, ein Jahr nach Perrys Tod, äußert sich erstmals seine Schwester Caitlin über den tragischen Verlust.
Die Familie kämpft noch immer mit der Trauer
Fast genau ein Jahr nach dem Tod von Matthew Perry an den "akuten Auswirkungen von Ketamin" meldet sich seine Schwester zu Wort. Im Gespräch mit dem kanadischen Hello! -Magazin wird schnell deutlich, wie sehr der Verlust die komplette Familie nach wie vor belastet. Perrys Schwester Caitlin spricht ganz offen über ihre eigenen Gefühle sowie darüber, wie es der Familie mit seinem Tod gegangen ist und wie sie alle weiter damit umgehen. Denn der Schmerz über den großen Verlust ist für die Hinterbliebenen noch lange nicht vergessen.
Kurz vor seinem Tod hatte der Schauspieler noch seine Autobiografie "Friends, Lovers and the Big Terrible Thing" veröffentlicht. Darin gestand er offen ein, bereits seit Jahren mit gravierenden Suchtproblemen zu ringen. Aus diesem Grund hatte er noch zu Lebzeiten eine Stiftung ins Leben gerufen, die Matthew Perry Foundation of Canada, die sich der Hilfe für Suchtkranke widmet. Dieses Engagement führt die Familie fort und hält so das Andenken des Friends-Stars weiter in Ehren.
"Ich fühle mich, als würde ich mit Matthew arbeiten."
Gemeinsam mit ihrem Stiefvater, dem Journalisten Keith Morrison, führt leitet Caitlin jetzt die Stiftung. Und sie gesteht ein, dass diese Arbeit von ihr letztlich sogar ziemlich "egoistisch“ sei – denn diese Arbeit helfe ihr, mit dem schmerzlichen Verlust ihres Bruders zurecht zu kommen. Durch das Engagement fühle sie sich ihm sehr nah: "Es ist, als ob ich jeden Tag direkt neben Matthew sitze und an etwas arbeite, das ihm sehr wichtig war." Diese berührenden Worte lassen tief blicken und zeigen deutlich, wie groß die Trauer bei Caitlin nach wie vor noch ist.
Angesichts der Liebe und Bewunderung, mit der sie sich in dem Interview an das Charisma und die menschliche Wärme ihres Bruders erinnert, ist dies wenig überraschend. "Matthew konnte jeden Raum zum Strahlen bringen. Seine Energie war einfach ansteckend – wenn er da war, hingen alle an seinen Lippen und hatten ein Lächeln im Gesicht", beschreibt sie ihre Erinnerungen an ihn. Ein Eindruck, den Matthew Perrys weltweite Fangemeinde sicherlich mit Caitlin teilt. Das ist umso erstaunlicher angesichts der Probleme, die der Schauspieler abseits der Bühne zu bewältigen hatte. Denn die Sucht begleitete ihn über lange Jahre – dennoch musste er privat und beruflich funktionieren.
"Unbeschreiblich schmerzhaft": So beschreibt Perrys Stiefvater den Verlust
Auch Keith Morrison, der Stiefvater von Matthew Perry, äußert sich zu dem schweren Verlust. Insbesondere der plötzliche, unerwartete Tod sei extrem schwer gewesen: "Der Schock war unvorstellbar. Jeder, der ein Kind verloren hat, kennt dieses niederschmetternde Gefühl.“
Auch für Morrison ist die Fortführung der Stiftungsarbeit eine absolute Herzensangelegenheit. Es gebe der Familie das Gefühl, einen Teil von Matthews Vermächtnis zu bewahren. Außerdem ist sich Morrison sicher, dass sein Stiefsohn genau so in Erinnerung bleiben wolle – durch seinen Einsatz für Suchtkranke.
Der Kampf gegen ein tödliches Netzwerk
Nach dem Tod von Matthew Perry durch eine Überdosis Ketamin wurden zwischenzeitlich insgesamt fünf Personen festgenommen. Sie alle stehen in Verdacht, die Drogen für den Schauspieler organisiert zu haben. Unter ihnen auch der Arzt Dr. Mark Chavez. Dieser hat laut Medienberichten am 3. Oktober vor Gericht zugegeben, Matthew Perry illegal mit dem Anästhetikum Ketamin versorgt zu haben. Ihm drohen nun bis zu zehn Jahre Haft.
Laut Anklage habe Chavez das Medikament an einen Kollegen weitergegeben, obwohl ihm absolut bewusst gewesen sei, dass es für Perry bestimmt war. Des Weiteren sei klar gewesen, dass der Star das Ketamin ohne medizinische Notwendigkeit verabreicht bekommen sollte. Die Ermittlungen enthüllten ein weitverzweigtes Netzwerk, das Perrys Abhängigkeit zum eigenen Profit nutzte. "Perrys Sucht wurde bewusst ausgenutzt, um sich zu bereichern", erklärte Staatsanwalt Martin Estrada.
Ein tragischer Verlust – wegen Profitgier
Offensichtlich existiert ein komplexes, kriminelles Netzwerk, das die Abhängigkeit prominenter Persönlichkeiten für den eigenen finanziellen Gewinn instrumentalisiert. In Perrys Fall endete dies tödlich. Ketamin, das auch als "Partydroge" traurige Bekanntheit erlangt hat, dient ansonsten als Anästhetikum und wird zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Perrys Todesumstände verdeutlichen die Tragik und das Risiko solcher illegalen Drogenversorgungen, die nicht nur das Leben Einzelner, sondern auch das von deren Angehörigen zerstören.
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Verwendete Quellen:
Bunte.de: Matthew Perry (†54): Ein Jahr nach seinem Tod: Schwester Caitlin bricht ihr Schweigen
Bild.de: Nach dem Tod vom „Friends“-Star: Drogen-Doc von Matthew Perry gibt alles zu