Menendez-Anhörung: Familie will die Mörder frei sehen

Dieses Jahr wird vermutlich nichts mehr entschieden im Fall der beiden Menendez-Brüder. Doch die Angehörigen der beiden bekommen die Chance, auszusagen und überraschen mit ihrem Statement.

Lyle Menendez, Erik Menendez, Mord, Gericht, USA
© Ted Soqui@Getty Images
Lyle Menendez, Erik Menendez, Mord, Gericht, USA
DIE SCHRECKLICHSTEN VERBRECHEN DEUTSCHLANDS

In den äußerst medienwirksamen Verfahren gegen die Brüder Mendendez kommt es diese Woche zu einer neue Anhörung im Van Nuys Courthouse in Los Angeles, so Bild. Dies ist der unvergessene Ort, an dem die Brüder im Jahr 1996 zu lebenslanger Haft verurteilt worden sind.

Erstaunliche Aussagen der Familie

Auch wenn die Anhörung laut Bild zur Enttäuschung der Anwesenden ohne Lyle und Erik Menendez stattfindet und zunächst auch ohne Ergebnis bleibt, gelingt es dem Anwalt der Brüder, dass Terry Baralt, die ältere Schwester des getöteten José Menedez, aussagen darf.

Vor dem Hintergrund der schrecklichen Tat, klingt die Äußerung von Terry Baralt ziemlich erstaunlich. Bild zitiert die 85-Jährige mit diesen Worten:

Wir haben über Jahre ganz nah beieinander gewohnt. [...] Ich habe meinen Bruder geliebt und Kitty war meine beste Freundin.

Dann muss die Frau laut Bild bitterlich weinen, bevor sie weiterspricht und um eine Freilassung der Täter bittet:

Sie haben ihre Zeit abgesessen. Ich will sie sehen. Ich will, dass sie nach Hause kommen. Ich will in der Lage sein, sie zu umarmen – aber nicht hinter Gittern.

Auch die bereits 93-jährige Schwester der ermordeten Kitty, der Mutter der Brüder, kommt am gleichen Tag laut Bild ebenfalls zu Wort und spricht sich ebenfalls für Freiheit aus:

Kein Kind sollte das durchmachen, was Erik und Lyle durchmachen mussten. Kein Kind sollte jede Nacht mit dem Gedanken leben müssen, dass sein Vater kommt und es vergewaltigt. Es bricht mir das Herz, zu wissen, dass meine Schwester Kitty von dem Missbrauch wusste. Ich liebe Erik und Lyle und ich will, dass sie nach Hause kommen.

Das ist 1996 passiert

Die Tat, die Lyle und Erik begangen haben, hat damals wie heute für großes Medieninteresse gesorgt. Am 20. August 1989 wird das wohlhabende Ehepaar José und Kitty Menendez in Beverly Hills von den beiden ermordet. Anfangs als kaltblütiger Mord aus Habgier eingestuft, offenbart der Fall laut Crime + Investigation tiefgreifende Familiengeheimnisse und Missbrauch.

Nach dem vermeintlichen Alibi im Kino und verdächtigem Verhalten geraten die Brüder schließlich ins Visier der Ermittler:innen. Erik gesteht die Tat seinem Psychotherapeuten, was zur Festnahme der beiden führt, so Crime + Investigation weiter.

Ihre Prozesse werden zum internationalen Medienereignis. Die Verteidigung, die auf Selbstverteidigung aufgrund jahrelangen Missbrauchs plädiert, spaltet die Öffentlichkeit in den USA. Der zweite Prozess endet am 20. März 1996 mit einer Verurteilung für vorsätzlichen Mord.

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Verwendete Quellen:
Crime + Investigation: Die Menendez-Brüder
Bild: „Wir wollen, dass unsere Jungs nach Hause kommen“
Promiflash: Menendez-Familie kämpft für Lyle und Eriks Freilassung

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