Emily Ratajkowskis Buch ist eine Reihe von wahren Geschichten, die sie selbst erzählt und erlebt hat, in denen es viel um die Ausnutzung und Kommerzialisierung ihres Körpers geht. Hier ein Vorgeschmack:
Inhalt des ersten Essays
In einem der ersten Essays geht es darum, dass die 20-jährige Ratajkowski von einem Agenten zu einem Fotoshooting in die Catskills geschickt wird, ohne zu erwähnen, dass es sich um ein Dessous-Shooting handelt.
Der Ausflug in die Catskills entwickelt sich zu einer Horrorgeschichte. Nachdem sie von dem Fotografen sexuell belästigt wurde, schläft Ratajkowski aus der Not heraus bei ihm Hause und bemerkt beim Aufwachen, dass er Fotos von ihr auf Instagram hochgeladen hat.
Zu allem Überfluss veröffentlicht der Fotograf ein Buch mit den Fotos aus der Nacht des Übergriffs, was Ratajkowski "wütend und verzweifelt" macht, da das Buch ei Bestseller mit mehreren Auflagen wird.
"Ein Buch über Kapitalismus"
"Dies ist ein Buch über Kapitalismus", sagt Empowerment-Queen Ratajkowski in einem Interview mit der New York Times. Das Gleiche könnte der schäbige Fotograf wohl auch über sein Buch mit den unrechtmäßig erworbenen Fotos sagen.
Doch während er lediglich die irrelevante Tatsache aufzeigt, dass Männer den Körper von Frauen tagtäglich für Geld (Vergnügen, Ruhm, etc.) ausbeuten, beschreibt Ratajkowski in ihrem Essay - der auf Beifall und Kritik gleichermaßen stößt - die Zweideutigkeit der Ausbeutung des eigenen Körpers.
Dem Reichtum so nah
Diese Doppeldeutigkeit ist in diesen Essays präsent, oft auf frustrierende Weise. Ein Teil des Problems besteht darin, dass Ratajkowskis Selbstverständnis im Widerspruch zu der von ihr beschriebenen Realität steht:
Meine Position hat mich dem Reichtum und der Macht näher gebracht und mir ein gewisses Maß an Autonomie verschafft, aber es hat sich nicht in wirklicher Macht niedergeschlagen.
Erfolgreiche Unternehmerin
Dabei ist sie doch längst angekommen im Business mit einer boomenden Bekleidungslinie für Frauen, 28 Millionen Instagram-Followern, einer Partnerschaft mit L'Oreal und einem Super-Bowl-Werbespot auf der Habenseite.
EmRata fühlt sich und ihren Körper ausgenutzt von Menschen, die ihr jahrelang gesagt haben, was sie tun soll - nun ist sie endlich ihr eigener Boss und kann selbst bestimmen, wofür sie sich ablichten lassen und wofür sie stehen will.