Dreißig Jahre lang waren Jutta Kammann und Wilhelm Semmelroth unzertrennlich. Als sich die beiden 1963 kennenlernen, ist sie gerade einmal 19 Jahre alt, er 49. Doch das spielt für die beiden keine Rolle und so wird Wilhelm Semmelroth die wichtigste Bezugsperson im Leben der jungen Schauspielerin.
"Ich konnte mir kaum vorstellen, wieder zu heilen"
Als er 1992 nach langer schwerer Krankheit stirbt, zerbricht auch ein Teil von Jutta Kammann. "In der Anfangszeit konnte ich mir kaum vorstellen, wieder zu heilen", erzählt sie Das neue Blatt. Plötzlich steht die einst so fröhliche Schauspielerin vor dem Nichts, zerbricht fast am ersten Heiligabend ohne ihren Wilhelm. "Ich saß heulend auf meinem Sofa. Es war ein schwieriger Prozess, aus dieser Phase wieder herauszufinden."
Hinzu kommt, dass sie keine finanzielle Absicherung hat, weil sie und Wilhelm Semmelroth nicht verheiratet gewesen sind. Nicht nur aus der finanziellen, sondern auch aus der psychischen Misere hilft ihr ihre Freundin und Schauspielagentin Carola Studler. "Sie zwang mich förmlich, meine vier Wände zu verlassen und rauszugehen, wann immer mich die Schwermut überfiel."
Einen neuen Mann gibt es nicht
1998 ergattert sie dann die Rolle der Oberschwester Ingrid in der Serie In aller Freundschaft. Gleichzeitig fängt sie an zu reisen und die Welt zu erkunden. Da sie mit ihrem Partner nie aus Europa rausgekommen ist, reist sie erst einmal in die USA und lernt wieder Mut zu fassen und das Leben zu genießen.
Ihre Arbeit und gute Freunde helfen ihr weiterhin, den Spaß am Leben nicht zu verlieren. Einen neuen Mann gibt es seit dem Tod Wilhelm Semmelroths aber nicht in Jutta Kammanns Leben. "Ich hatte das Glück, dass ich meine große Liebe leben durfte."