In der Hall of Fame der Formel 1 nimmt Niki Lauda einen wichtigen Platz ein. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst einmal wegen seiner großen Karriere als Rennfahrer. Bei March, BRM, Ferrari, Brabham und schließlich McLaren fuhr der Österreicher unzählige Rennen, Pole Positions, Podiumsplätze und Trophäen ein. Seine Karriere in Zahlen: 171 Rennen in der Formel 1, 24 Pole-Positions, 54 Podiumsplätze, 25 Siege und vor allem drei Weltmeistertitel in den Jahren 1975, 1977 und 1984.
Eine lange und erfolgreiche Karriere
Der am 22. Februar 1949 in Wien geborene Weltmeister war von 1992 bis 1995 als Berater für Ferrari tätig. Während dieser Zeit hat er sogar Jean Todt rekrutiert. Anfang der 2000er Jahre übernahm Niki Lauda die Leitung von Jaguar Racing. Parallel dazu kommentiert er die Formel 1 bei RTL. Er war auch nicht geschäftsführender Vorsitzender von Mercedes Grand Prix. Auf seiner Habenseite kann er unter anderem den Teamwechsel von Lewis Hamilton verbuchen.
Was jedoch maßgeblich zu seiner Legende beigetragen hat, ist ein Unfall bzw. DER Unfall. Ein Crash, der in einer Tragödie hätte enden können. Es ist der 1. August 1976 während des Großen Preises von Deutschland auf dem legendären Nürburgring. Er war damals Fahrer bei Ferrari und führte die Meisterschaft deutlich vor seinem Rivalen James Hunt an. Er war der große Favorit dieser Saison, er war der amtierende Weltmeister. Doch an diesem Tag sollte seine Karriere eine Wende nehmen. Das Wetter war miserabel. Der GP findet fast nicht statt. Der Regen ist intensiv, als die Fahrer an den Start gehen.
Ein Crash, der für ihn tödlich hätte enden können
Obwohl die Straße bereits trocknet, rutscht Niki Lauda mit seinem Boliden weg. Am Ausgang einer Kurve prallt der Ferrari mit fast 290 km/h gegen die Leitplanken. Das Rennauto zerfällt in seine Einzelteile und fängt sofort Feuer. Problem: Er kommt mitten auf der Strecke zum Stehen. Zwei andere Fahrzeuge können ihm nicht ausweichen und rammen Niki Lauda mit voller Wucht.
Der Einsitzer fährt ein Stück rückwärts. Die Flammen werden stärker. Die Fahrer Harald Hertl, Brett Lunger, Guy Edwards und Arturi Merzario halten an und kommen ihrem Gegner - der in diesem Moment keiner mehr ist - in größter Not zu Hilfe. Es gelingt ihnen, ihn aus dem Cockpit zu befreien und auf den Boden zu legen.
Niki Lauda erleidet schwere Verbrennungen. Vor allem sein Gesicht. Das ist aber noch nicht alles, denn er hat giftige und schädliche Gase eingeatmet. Er wird sofort in ein Krankenhaus gebracht. Die Ärzt:innen wissen nicht, ob er es schaffen wird. Es sieht so schlimm aus, dass sogar ein Priester an sein Bett gerufen wird. Aber Niki Lauda wird es schaffen. Haut von seinen Oberschenkeln wird ihm in sein Gesicht transplantiert. Er wird für den Rest seines Lebens von Narben gezeichnet sein, aber er wird überleben. Er bleibt zwei Wochen im Krankenhaus.
Volle Kraft voraus und ein weiteres Drama
Und zur allgemeinen Überraschung wird der österreichische Fahrer weniger als sechs Wochen nach seinem schrecklichen Unfall wieder auf den Asphalt zurückkehren. Er hatte nur zwei Grands Prix verpasst, obwohl er buchstäblich dem Tod von der Schippe gesprungen ist! Eine Stärke, die damals wie heute die Leute fasziniert. In Italien, bei seinem Comeback, beendete er das Rennen auf dem vierten Platz. In dieser Saison wird Niki Lauda nicht Champion, da er von James Hunt überholt wird. In der nächsten Saison siegt er jedoch, ein Symbol für seinen ungebrochenen Willen! Und auch sein Talent ist ungebrochen.
Niki Lauda muss 1991 eine weitere schreckliche Tragödie erleben. Er, der die Fluggesellschaft Lauda Air gegründet hatte, sieht sich mit dem Absturz einer seiner Boeing 767 konfrontiert. Das Flugzeug sollte die Strecke Hongkong-Bangkok-Wien zurücklegen. Keiner der 223 Menschen an Bord der Maschine überlebte, was den ehemaligen Piloten in völlige Verzweiflung stürzte.
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Verwendete Quellen:
Sport.de: Als Niki Lauda der Flammenhölle entkam
Austrian Wings: Jahrestag des Absturzes der Lauda Air Boeing "Mozart"
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich