Olympia-Marathonläuferin Rebecca Cheptegei gestorben, nachdem ihr Freund sie anzündete

Rebecca Cheptegei, eine Marathonläuferin aus Uganda, starb, nachdem sie von ihrem Lebensgefährten bei lebendigem Leib verbrannt worden war. Als Teilnehmerin an den Olympischen Spielen in Paris 2024 wirft ihr tragischer Tod erneut ein Schlaglicht auf die häusliche Gewalt in der Welt des Sports in Ostafrika.

Olympia-Marathonläuferin Rebecca Cheptegei gestorben, Femizid, Uganda
© Sam Mellish@Getty Images
Olympia-Marathonläuferin Rebecca Cheptegei gestorben, Femizid, Uganda

Die Leichtathletikwelt trauert um die 33-jährige Marathonläuferin Rebecca Cheptegei aus Uganda, die auf tragische Weise ums Leben gekommen ist. Als erfolgreiche Athletin hatte sie ihr Land kürzlich bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 vertreten, wo sie im Marathonlauf der Frauen den 44. Platz belegte. Das ugandische Olympische Komitee bestätigte ihren Tod am Donnerstag, den 5. September, nachdem sie Opfer eines grausamen Feminizids geworden war.

Rebecca Cheptegei wurde am 1. September in ein Krankenhaus in Kenia eingeliefert und litt an Verbrennungen, die mehr als 80 % ihres Körpers bedeckten. Sie erlag ihren Verletzungen einige Tage später im Moi Teaching and Referral Hospital, wo sich ihr Gesundheitszustand erheblich verschlechtert hatte. Der Präsident des ugandischen Olympischen Komitees, Donald Rukare, drückte seine Trauer in den sozialen Netzwerken aus und erklärte: "Wir haben vom traurigen Tod unserer Olympiateilnehmerin Rebecca Cheptegei nach einem gewalttätigen Übergriff ihres Freundes erfahren". Weiter heißt es in dem Post auf X, ehemals Twitter: "Möge ihre Seele in Frieden ruhen und wir verurteilen Gewalt gegen Frauen aufs Schärfste. Es handelt sich um eine feige und sinnlose Tat, die zum Verlust einer großartigen Sportlerin geführt hat. Ihr Vermächtnis wird fortbestehen."

Ein Angriff von unglaublicher Gewalt

Rebecca Cheptegei starb nicht an den Folgen einer Krankheit oder eines Unfalls, sondern wurde nach Angaben der örtlichen Polizei von ihrem Lebensgefährten Dickson Ndiema Marangach bei lebendigem Leib verbrannt. Die Beziehung der beiden wird von den Behörden als von häufigen Streitigkeiten geprägt beschrieben, was in diesem extrem brutalen Angriff gipfelte.

Laut einem von AFP eingesehenen Polizeibericht betrat Dickson Ndiema Marangach am Montag gegen 14 Uhr das Haus von Rebecca Cheptegei, als sie mit ihren Kindern an einem Gottesdienst teilnahm. Als sie aus der Kirche zurückkehrten, übergoss er sie mit Benzin und zündete sie vor den Augen ihrer beiden Töchter im Alter von 9 und 11 Jahren an, wie die kenianische Zeitung The Standard berichtete. Das Krankenhaus, in dem Rebecca Cheptegei behandelt wurde, teilte der AFP am Mittwoch, den 4. September, mit, dass die ugandische Athletin aufgrund schwerer Verletzungen am Magen und am Unterkörper an einer Sepsis leide. Trotz der Bemühungen des medizinischen Personals breitete sich die Infektion schnell aus und kostete die Spitzensportlerin schließlich das Leben.

Ein unvergessliches sportliches Vermächtnis

Vor dieser Tragödie hatte sich Rebecca Cheptegei auf internationaler Ebene hervorgetan. Sie hatte an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2023 in Budapest teilgenommen, wo sie im Marathonlauf den 14. Platz belegte. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris im August 2024 war ein wichtiger Schritt in ihrer Karriere, obwohl ihr 44. Platz hinter ihren Erwartungen zurückblieb.

Häusliche Gewalt im Sport in Ostafrika

Leider ist das Schicksal von Rebecca Cheptegei kein Einzelfall in der ostafrikanischen Leichtathletikwelt. Diese Region wurde von mehreren tragischen Fällen häuslicher Gewalt geprägt, die sich gegen Spitzensportlerinnen richteten. Im Oktober 2021 war Agnes Tirop, eine kenianische Leichtathletin und zweifache Bronzemedaillengewinnerin im 10.000-Meter-Lauf, erstochen worden. Ihr Ehemann wurde angeklagt, obwohl er die Tat immer noch bestreitet. Der Mord an der bahrainischen Athletin Damaris Mutua im April 2022 erschütterte die Sportgemeinschaft ebenfalls. Sie war in der Stadt Iten, die für ihre Trainingszentren bekannt ist, leblos aufgefunden worden, und ihr Lebensgefährte ist der Hauptverdächtige.

Diese Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf das alarmierende Problem der häuslichen Gewalt, von dem nicht nur die Athletinnen, sondern auch viele andere Frauen in dieser Region betroffen sind. Das Olympische Komitee von Uganda würdigte nicht nur Rebecca Cheptegei, sondern rief auch zu einer Aktion auf, um die Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen.

Ein Aufruf zu Gerechtigkeit und Prävention

Der Tod von Rebecca Cheptegei ist ein immenser Verlust, nicht nur für den ugandischen Sport, sondern für Olympia als Ganzes. Während ihr Vermächtnis als Sportlerin in Erinnerung bleiben wird, sollte ihr Tod auch als tragische Erinnerung an die Gefahren häuslicher Gewalt dienen.

Die kenianischen Behörden setzen ihre Ermittlungen in diesem Fall fort. Das ugandische Olympische Komitee hat unterdessen seine Verpflichtung zum Schutz seiner Athletinnen bekräftigt und gleichzeitig zu einer stärkeren Sensibilisierung für häusliche Gewalt aufgerufen. In der Zwischenzeit trauert die Sportgemeinschaft um eine Athletin, die viel zu früh verstorben ist, und hofft, dass Rebecca Cheptegei Gerechtigkeit widerfährt.

Auch interessant:

Ann-Katrin Berger trotzt dem Krebs – und wird zur Olympia-Heldin des DFB

Nach Autogramm-Verweigerung: Olympia-Schwimmer Léon Marchand entschuldigt sich bei Fan

Kuss-Fauxpas bei Olympia: Über diese Begrüßung von Macron spricht ganz Frankreich

Verwendete Quellen:

AFP

France24: Ugandan athlete Cheptegei dies after fire attack by boyfriend

The Standard: Ugandan athlete Rebecca Cheptegei dies after petrol attack

ChatGPT

Aus dem Französischen übersetzt von Ohmymag Frankreich

Heide Ecker-Rosendahl: Die Olympia-Legende von 1972 arbeitete lange als Sport-Dozentin Heide Ecker-Rosendahl: Die Olympia-Legende von 1972 arbeitete lange als Sport-Dozentin