Im Schweigegeld-Prozess geht es Donald Trump an den Kragen. Nun wurde Stormy Daniels, eine der wichtigsten Personen im Zeugenstand, zur damaligen mutmaßlichen Affäre mit dem Ex-Präsidenten und anschließenden Schweigegeldzahlung befragt – und nahm dabei kein Blatt vor den Mund. Das schien teilweise nicht nur Trump selbst unangenehm zu sein.
Stormy Daniels packt im Prozess gegen Trump aus
Am 09. Mai 2024 wurde die Pornodarstellerin und Regisseurin in den Zeugenstand gerufen. Sie sollte die Vorkommnisse von 2006 noch einmal schildern und sich den Fragen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung stellen.
Und das tat sie. Teilweise so detailliert, dass Trumps Anwälte versuchten, einen Verfahrensabbruch zu erwirken. Sie schilderte, wie sie Trump bei einem Golfturnier kennengelernt und sein Angebot zum Abendessen angenommen habe – und was vor Ort geschah. Und danach.
Schlüpfrige Details: Verteidigung will Verfahrensabbruch erwirken
So beschreibt sie nicht nur die bereits veröffentlichten Informationen noch einmal, sondern geht auch ins Detail. Stormy Daniels beschreibt dabei nicht nur Trumps Physis bis ins Detail und die kurze des Akts.
Sie berichtet auch, dass sie ein "Machtgefälle" gespürt und sich dem ergeben habe. Nach dem – laut ihren Aussagen – ungeschützten, kurzen Geschlechtsverkehr mit dem heutigen Ex-Präsidenten sei sei so zittrig gewesen, dass sie sich kaum wieder anziehen konnte.
Aufgrund dieser detailreichen und teils ausschweifenden Aussage haben Trumps Anwälte versucht, einen Verfahrensabbruch zu erwirken. Das hätte zur Folge gehabt, dass der gesamte Schweigegeld-Prozess eingestellt worden wäre. Ihrer Meinung nach könne sich die Jury nach einer solchen Schilderung kein neutrales Urteil mehr bilden.
Richter Merchan lehnt dies ab, räumt aber ein, einiges sei zu detailliert gewesen
Dabei bezog sie die Verteidigung unter anderem darauf, dass die Blondine berichtete, Trump – damals bereits verheiratet und gerade noch mal Vater geworden – hätte ihr ins Ohr geflüstert, dass sie "ihn an seine Tochter Ivanka erinnere", bevor er mit ihr schlief.
Richter Merchan stimmte der Verteidigung zwar vereinzelt zu – auch seiner Meinung nach hätten einige Aussagen weniger ausschweifend sein und von der Staatsanwaltschaft bei der Befragung entsprechend eingezäunt werden dürfen.
Dennoch lehnte er das Ersuchen ab: Er wies die Verteidigung darauf hin, dass sie auch häufiger hätte Einspruch erheben können, wenn sie die Aussagen der Zeugin dermaßen stören.
Daniels packt aus, Trump scheint zwischen Scham und Wut zu schwanken
Rechtsexpert:innen bewerten die Aussagen von Stormy Daniels unterschiedlich: Einige glauben, sie werden Trump zu Fall bringen, andere fürchten, Daniels' offenes Bekenntnis dazu, Trump zu hassen, könne alles gefährden.
Die Medienvertreter:innen vor Ort berichten derweil übereinstimmend, dass Trump während der Befragung zunehmend nervös, teils beschämt gewirkt haben soll – und schließlich wütend. Er habe sogar geflucht und sei daraufhin von Richter Merchan ermahnt worden.
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Verwendete Quellen:
BILD: Drama um Zeugin Stormy Daniels: Trump-Prozess wegen Sex-Aussagen fast geplatzt
ntv: Zeugin schildert Sex: Stormy Daniels' Aussage ist Trump sichtlich unangenehm
FR: „Katastrophal“: Daniels Aussage beim Prozess gegen Trump erntet heftige Reaktionen