Sonja Ziemann gehört zu den ganz großen Sternen am Himmel der jungen Bundesrepublik. Der Film Schwarzwaldmädel aus dem Jahre 1950 ist nicht nur der erste deutsche Nachkriegsfilm in Farbe, er macht auch die Schauspielerin über Nacht zum Star.
Star des Heimatfilms
Nun ist die Schauspielerin im Alter von 94 Jahren in einem Seniorenstift in München gestorben, wie ihre ehemalige Agentin Verena Nielsen der Bild-Zeitung bestätigt. "Sie hat sich am Ende ihres Lebens total zurückgezogen. Sie hat schlecht gehört, versuchte aber trotzdem ihren Lebensabend zu genießen", verrät Nielsen über die letzten Jahre des ehemaligen Stars.
Ziemann wird 1926 in Eichenwalde bei Berlin geboren. Nach einer Tanzausbildung folgt eine Schauspielausbildung an der damals renommierten Ufa-Schauspielschule. Fünf Jahre nach dem Krieg kommt für die damals 24-Jährige der große Erfolg in dem Film Schwarzwaldmädel.
Unzählige Charakterrollen
Doch obwohl ihr durch diesen Film und weitere Heimatfilme wie Grün ist die Heide und Am Brunnen vor dem Tore der große Durchbruch gelingt, will die Schauspielerin nicht auf diese Heile-Welt-Filme reduziert werden. "Sie hat es bis zuletzt gehasst, wenn man sie auf die Heimatfilme angesprochen hat. Es gab so viele andere Filme, die ihr wichtiger waren", sagt die ehemalige Managerin der Bild.
Nach den großen Heimatfilm-Erfolgen brilliert Ziemann auch in unzähligen Charakterrollen, wie in dem Kriegsfilm Hunde, wollt ihr ewig Leben und dem Drama Menschen im Hotel. Ab Mitte der 1960er Jahre werden die Rollen weniger, ihren letzten Auftritt vor der Kamera hat Ziemann 1997 in der Serie Park Hotel Stern.