Die Regelblutung kann zum regelrechten Stressfaktor für Frauen werden, wegen unangenehmen Gerüchen und nicht zuletzt, da sie uns eine Stange Geld kostet. Doch dem soll in Schottland jetzt abgeholfen werden.
Schottische Regierung investiert 5,2 Millionen Pfund in Tampons und Co.
Laut Bento.de soll es in der schottischen Region North Ayrshire Council bereits in über 100 öffentlichen Gebäuden Automaten mit Hygieneprodukten geben, an denen sich Frauen kostenlos bedienen können. Und das ist noch nicht alles: Auch in Schulen, Universitäten und anderen öffentlichen Bildungseinrichtungen sollen bald kostenfrei weibliche Hygieneprodukte zur Verfügung stehen – und das im ganzen Land. Die schottische Ministerin Aileen Campbell begründet diese Maßnahme mit der Würde des Menschen: „In einem Land, das so reich ist wie Schottland, ist es inakzeptabel, dass Menschen sich abmühen müssen, um ganz grundlegende Hygieneprodukte zu kaufen. Unsere Investition von 5,2 Millionen Pfund wird dazu führen, dass Tampons und Binden denjenigen, die sie brauchen, in einer sehr sensiblen und würdevollen Art zur Verfügung gestellt werden.“
Period poverty - also Perioden Armut - wird endlich ernst genommen
Eine britische Studie enthüllt, dass sich eines von zehn Mädchen in Großbritannien keine Hygieneartikel leisten kann. Aus genau diesem Grund erhofft sich Aileen Campbell mit dem investierten Geld betroffenen Mädchen zu helfen und ihnen so bezüglich der Hygieneproblematik eine sorgenfreie Studienzeit bieten zu können. Auch andere schottische PolitikerInnen, wie Monica Lennon, teilen diese Meinung und argumentieren, dass der Erwerb von Hygieneprodukten ein Grundrecht sei und jeder Frau unabhängig von ihrem finanziellen Status ermöglicht werden sollte.
Deutschland: Hygieneartikel gelten als Luxusgüter
Doch nicht nur in Großbritannien ist period poverty ein ernsthaftes Problem, sondern in der ganzen Welt. Wie in Schottland, werden in Deutschland die Steuern auf Tampons und Co. immer schärfer kritisiert: Diese gelten hier nämlich als Luxusartikel und fallen damit unter den erhöhten Steuersatz von 19 Prozent. Viel logischer wäre es, wenn sie als Gegenstände des täglichen Bedarfs gelten würden. Somit erhielten sie einen ermäßigten Steuersatz. Spätestens jetzt sollte auch hierzulande ein Umdenken erfolgen: Selbst Bücher und Hauskaninchen gehören zur ermäßigten Steuerkategorie.