Thomas Gottschalk scheint mit der heutigen Zeit sowie mit einigen anderen mehr oder weniger prominenten Zeitgenossen wenig anfangen zu können. Das macht er vor Kurzem in einem Interview mehr als deutlich.
Früher war alles besser
Der Moderator und Schauspieler scheint in dieselbe Kerbe zu schlagen wie alle, die bereits ein gewisses Alter erreicht haben: Als er noch jung war, schien alles noch besser und einfacher gewesen zu sein.Ohne es direkt auszusprechen, kritisiert er die Fridays for Future-Bewegung, die wird der jungen Greta Thunberg zu verdanken haben, von der auch Dieter Bohlen sich nur wenig beeindruckt zeigt. Über das Engagement der Jugend von heute sagt er:
Ich habe das Glück gehabt, in einer Zeit zu leben, in der man sich mit 14 überlegt hat, ob die Beatles oder die Stones besser sind – und nicht, ob man die Welt oder den Wald retten muss. Ich habe das Waldsterben überlebt. Bin immer nach München gefahren und habe gesehen, naja, ein paar Bäume stehen ja noch.
Der Unsinn der Social-Media-Landschaft
Auch die neuen Kommunikationskanäle scheinen dem beliebten Entertainer nicht ganz geheuer. Wer z. B. einen Twitter- oder Facebookaccount habe, der habe kein ruhiges Leben mehr: "Du fängst an, dich deinen Followern zu ergeben. Du fütterst sie an und musst sie andauernd bei Laune halten."
Am schlimmsten seien Menschen, denen andere folgen würden, obwohl diese kein Talent besitzen würden, außer vielleicht einen Lippenstift richtig halten zu können. Auch müsse man nicht jeden einzelnen Moment seines Lebens mit der Welt teilen. Als Beispiel dafür knüpft er sich einen Kollegen vor: Kai Pflaume. Gottschalk über den Moderator: "Der fotografiert jedes Wurstbrot, bevor er es isst und stellt es ins Netz. Das kann nicht mein Leben sein."
Es sei viel wichtiger, als junger Mensch die Natur zu genießen und kulturelle Schätze, wie bestimmte Schriftsteller, zu entdecken. Den Hype um Influencer, mit denen sich viele Jugendliche heute viel mehr als mit Günter Grass oder mit den Werken Thomas Manns, beschäftigen, kann er nicht nachvollziehen und sieht sogar eine gewisse Dramatik der Lage. Als ihm auf der Buchmesse Cathy Hummels begegnet, wird diese ihm als Influencerin mit einer hohen Zahl an Followern vorgestellt. Gottschalks Reaktion darauf im Interview: "Ich bin kein Kultur-Pessimist: Aber da ist etwas verrutscht" (was er damals genau denkt, als er sie trifft, erfahrt ihr im Video).
Zum Glück kann er ja einfach den Computer auslassen und muss sich so nicht mehr mit Greta, Influencern oder Kai Pflaume herumärgern. Ist vielleicht auch besser für die angeschlagene Gesundheit.