Trump-Statuen als Protestaktion: Aktivisten erinnern an sexistische Entgleisungen

Normalerweise würde sich Donald Trump sicherlich freuen, wenn man ihm ein Denkmal setzt. Bei den aktuell auftauchenden Statuen handelt es sich jedoch um Schmäh-Aktionen.

Trump-Gegner stellen peinliche Statuen auf, Schmäh-Kampagne gegen Trump, Kackhaufen und obszöne Gesten
© The Washington Post@Getty Images
Trump-Gegner stellen peinliche Statuen auf, Schmäh-Kampagne gegen Trump, Kackhaufen und obszöne Gesten
TRUMPS AUSSEHEN IM LAUFE DER JAHRE

In wenigen Tagen entscheidet sich, wer Joe Bidens Nachfolger:in als US-Präsident:in wird. Nicht nur der Ton zwischen Kamala Harris und Trump wird rauher. Auch die Protestaktionen werden zunehmend skurriler. Anonyme Trump-Gegner:innen haben jetzt Schmäh-Statuen aufgestellt.

Nach Neonazi-Fackel und Kackhaufen: Trump-Gegner geben nicht auf

In den vergangenen Wochen sorgten erste "Denkmäler" bereits für Aufsehen: Trump-Gegner:innen hatten Statuen aufgestellt, die dem einstigen Präsidenten mit sarkastischen Sprüchen "huldigten". So tauchte in Washington eine Statue auf, die einen Kackhaufen auf Nancy Pelosis Schreibttisch darstellte. Auf der dazugehörigen Tafel stand:

Dieses Denkmal ehrt die tapferen Männer und Frauen, die am 6. Januar 2021 in das Kapitol der Vereinigten Staaten eingebrochen sind, um in diesen heiligen Hallen zu plündern, zu urinieren und zu defäkieren, um eine Wahl zu kippen.

Das Werk ist eine Anspielung auf den Kapitol-Sturm radikaler Trump-Anhänger:innen, die so angeblich dafür sorgen wollten, dass der Republikaner doch noch als "rechtmäßiger" Wahlsieger aus der Präsidentschaftswahl 2020 hervorgeht. Damals hatte Trump die Wahl gegen Joe Biden verloren und betont bis heute, das sei alles eine Verschwörung gegen ihn gewesen – inklusive Korruption und Fälschung der Wahlergebnisse.

In derselben Woche war auch eine Fackel-Statue mit dem Titel "The Donald J. Trump Enduring Flame" aufgestellt worden. Sie spielt darauf an, dass Trump rechtsradikale Gruppierungen und Neonazis verteidigt haben soll, die an Universitäten antisemitische Äußerungen kundgegeben hatten.

Sie stellen weitere Schmäh-Statuen von Donald Trump auf – neben Aktgebilden

Die anonyme Gruppe, die zwar verschiedene amerikanische Medien über die Standorte der Statuen informiert, allerdings nie einen (oder mehrere) Namen genannt hat, wolle mit ihren Aktionen auf die (verbalen) Entgleisungen des Präsidentschaftskandidaten aufmerksam machen und Debatten anstoßen.

Daher sind jetzt auch zwei weitere Statuen aufgetaucht, beide in der Nähe von Skulpturen nackter Frauen. Sowohl die Statue in Portland als auch die in Philadelphia zeigten Trump, wie er scheinbar nach bestimmten Körperteilen der nackten Frauen(-skulpturen) greifen will.

Die Statuen stellen Trumps übergriffiges Verhalten Frauen gegenüber dar

Diese sind eine Anspielung auf den Mitschnitt eines Trump-Telefonats, der vor wenigen Jahren veröffentlicht wurde – und eine Welle der Empörung ausgelöst hatte. Darin bestätigte der Mann von Melania Trump, dass er sich Frauen gegenüber nicht gerade in Zurückhaltung übe:

Ich fange einfach an, sie zu küssen. [...] Und wenn du ein Star bist, lassen sie dich machen. Du kannst alles machen. Sie an die Muschi packen. Du kannst alles machen.

In Anlehnung an diesen Mitschnitt und auch die zahlreichen Vorwürfe und Anklagen wegen sexueller Belästigung gegen Trump, erhielten die beiden Statuen noch eine Tafel mit der Inschrift: "Zu Ehren eines Lebens voller sexueller Belästigung".

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Verwendete Quellen:

The Guardian: Mysterious statues poking fun at Trump pop up in US cities

FAZ: Portland und Philadelphia: Mysteriöse Trump-Statuen in US-Städten aufgetaucht

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