Dass Sonja Zietlow kein Blatt vor der Mund nimmt, hat die langjährige Dschungelcamp-Moderatorin schon oftmals im Fernsehen unter Beweis gestellt. So zum Beispiel, als sie ihre Kultsendung Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!trotz der Buschbrände in Australien stattfinden lässt. Und auch in den Sozialen Medien ist die 51-Jährige kein Kind von Traurigkeit, sondern vertritt und verbreitet ihre Meinung - ob es einem passt oder nicht. Doch damit ist jetzt Schluss.
Verschwörungstheorien auf Facebook gepostet?
Nach kontroversen Postings zur Corona-Krise hat Zietlow ihr Facebook-Profil jetzt plötzlich gelöscht. Zu aggressiv seien die Anfeindungen, mit denen sie auf der Seite mittlerweile zu kämpfen habe. Gegenüber der Deutschen Presseagentur gesteht sie: "Ich muss mir leider selbst den Vorwurf machen, dass ich Facebook unterschätzt habe." Fassungslos über den harschen Ton, der auf der Plattform sein Unwesen treibt, berichtet sie:
Mit zunehmender Besorgnis, habe ich beobachtet, was mit meinen Postings gemacht wurde und was unter meinen Postings stattfand. (...) Einige Nutzer haben meine Plattform genutzt, um andere aber auch mich und (sogar meine Hunde) zu beleidigen, beschimpfen, diffamieren, denunzieren und anzuprangern.
Zietlow wird als Verschwörungstheoretikerin angeprangert, nachdem sie auf Facebook umstrittene Aussagen zur Corona-Lage zum Besten gibt. Demnach seien Politiker mit für die Ausnahmesituation in deutschen Krankenhäusern verantwortlich. Außerdem wirft sie Rauchern vor, ihre Mitmenschen in ihrer Entscheidungsfreiheit einzuschränken, indem sie sich selbst zur Risikogruppe machen.
Dschungelcamp-Moderatorin auf Abwegen
Doch ebenso hart, wie ihre Anschuldigungen sind, rudert die TV-Moderatorin nun wieder zurück. Sie betont: "Ich lasse mich nicht, vor allem ungefragt, vor einen politischen Karren spannen." Stattdessen möchte sie lediglich das "große Ganze" sehen, und erlebe im Moment eine "Hoffnungslosigkeit" unter den Menschen, die sie beunruhige. Ist Sonja Zietlow also einfach über das Ziel hinausgeschossen?
Mir steht es nicht zu, die Maßnahmen, die zum Schutz unserer aller Gesundheit getroffen wurden, zu bewerten oder gar zu kritisieren. Doch ich glaube, Existenzängste, Arbeitslosigkeit und Isolation können krank machen. Genauso wie Sars-Cov-2.
Das bedeute aber noch nicht, dass sie sich gänzlich von der Wissenschaft abwende, ganz im Gegenteil. Zurzeit verfolge sie mit großem Interesse diverse Studien, die sich mit Ideen zur Eindämmung des Virus beschäftigen. Jetzt, da sie sich nicht mehr um ihr Facebook-Profil kümmern muss, hat sie immerhin genug Zeit, um sich ganz ausführlich mit der Arbeit von Dr. Drosten & Co auseinanderzusetzen. Oder sie guckt eine der vorgefertigten Folgen von "Dahoam is Dahoam" - die sind mindestens genauso spannend.