Donald Trump ist seit einer Woche wieder US-amerikanischer Präsident und zum guten Ton des Regierungswechsels gehört es auch, seine Kolleg:innen anzurufen. Beim gebürtigen New Yorker arten solche Telefonate aber häufiger aus.
Trump ist bekannt dafür, gerne verbal vorzupreschen
Nachdem Donald Trump bereits während seiner ersten Amtszeit verkündet hat, Grönland unter seine Kontrolle bringen zu wollen, hat er diese Absicht nun nach seiner Wiederwahl zum Präsidenten erneut bekräftigt. Vor wenigen Tagen soll sogar eine hitzige Diskussion mit der dänischen Premierministerin Mette Frederiksen am Telefon entstanden sein. Teilnehmer:innen berichteten der Financial Times, wie der Business Insider zitiert: "Er war sehr hart. Es war eine kalte Dusche. Vorher war es schwer, ihn ernst zu nehmen. Aber ich denke, es ist ernst und möglicherweise sehr gefährlich."
Wie Politico schreibt, hätte bei dem US-Präsidenten das sogenannte Sherpa-Verfahren, bei dem Beamte alles bis ins letzte Detail vorbereiten, keinen Sinn. Der Immobilienmogul handelt häufig spontan und überrascht seine Gegenüber. Telefonate mit ihm brachten britische Mitarbeiter:innen, die hierbei zuhören konnten, aus der Fassung: "Alle haben Tränen gelacht, weil sie so witzig waren."
Beliebte Themen: Golf, Auftauchen vor Gericht und andere Politiker:innen
Trump, der angeblich Fast Food wegen seiner "starken Angst, vergiftet zu werden" isst, sei bei telefonischen Gesprächen häufig vom eigentlichen Thema abgeschweift und hätte sich von Zeit zu Zeit abfällig über andere Politiker:innen geäußert, aber auch über seine Tage vor Gericht. Golf, sein Lieblingssport soll Politico zufolge ebenfalls oft angesprochen worden sein.
Die Quellen der Downing Street geben im Politico-Artikel auch Hilfestellung, wie man den Präsidenten auf seine Seite ziehen kann. Teilnehmer:innen sollten "ihre Hausaufgaben machen" und herausbekommen, wie es seinen Lieblingsgolfplätzen geht. Ein weiterer Tipp: Nicht zu viele Themen für das Gespräch vorbereiten. Da Trump gerne von der Agenda abschweife, sollten laut den Informanten von Politico "nur eine oder maximal zwei Fragen" von den Regierungschefs gestellt werden. Denn als Gegenüber könne man sich "glücklich schätzen, wenn es mir gelingt, beide in irgendeiner Form zu erwähnen".
Seine Stabschefin schiebt der Spontaneität nun einen Riegel vor
In seiner ersten Amtszeit konnte ihn jeder immer telefonisch erreichen, der seine Nummer hatte und das auch ohne Termin. Dies ändert sich nun. Denn Trumps Stabschefin, Susie Wiles, die als seine Wahlkampfmanagerin agierte und ihre politische Karriere für Ronald Reagan im Jahr 1980 begann, ist kein Fan davon.
Axios berichtet, dass die Ice Maiden, wie sie von ihrem Chef genannt wird, eine "Black Box" um den Präsidenten errichtet hat. Es soll vorbei sein mit spontanen Gesprächen und darauffolgenden Posts auf den verschiedenen Social Media, über die sich der Milliardär so gerne äußert. Denn seine Wahlkampfversprechen sollen möglichst schnell auch eingelöst werden.
Auch interessant:
⋙ "Mar-a-Lago-Gesicht": Wie Trumps Politik die Schönheitsstandards in den USA neu definiert
⋙ Donald Trumps ungewöhnliche, aber auch rührende Flugzeug-Regel für seine Frau
⋙ Donald Trumps viralste Momente im Laufe der Jahre
Verwendete Quellen:
Bild: Stabschefin greift durch: Trump bekommt Telefon-Verbot
Politico: How to survive a phone call with Donald Trump
Frankfurter Rundschau: Telefon-Verbot für Trump: Die "Eis-Lady" verpasst dem US-Präsidenten einen Maulkorb
Kölner Stadt-Anzeiger: "Tränen gelacht" - Britische Beamte schildern Telefonate mit Trump
Business Insider: "Es ist ernst": Donald Trump will Grönland kaufen – und streitet am Telefon mit der dänischen Ministerpräsidentin