Nach 19 Jahren verabschiedet sich mit Judith Rakers (48) eine der beliebtesten und bekanntesten "Tagesschau"-Sprecherinnen von ihrem TV-Publikum. Als sie Mitte Januar überraschend ihren Abschied zum Monatsende verkündete, deutete sie bereits vage an, wohin bei ihr in Zukunft die Reise gehen werde. In einer Mitteilung des NDR erklärte sie, dass es an der Zeit sei, "den Fokus in meinem Leben auf andere Projekte zu lenken, meine unternehmerische Tätigkeit weiter auszubauen und Neues anzupacken, für das neben dem Nachrichten-Schichtdienst bisher zu wenig Zeit war."
Wie es scheint, hat sich Judith Rakers tatsächlich dazu entschlossen, ihr Leben in völlig neue Bahnen zu lenken. Auch wenn sie nicht ganz vom Bildschirm verschwindet - als Moderatorin der Radio-Bremen-Talkshow "3nach9" und des ARD-Reisemagazins "Wunderschön" bleibt sie dem Publikum weiterhin erhalten - wird nun deutlich, dass sie sich in Zukunft nicht mehr mit den Nachrichten aus aller Welt, sondern lieber mit dem Gemüse aus ihrem Garten beschäftigen will. Bei den unternehmerischen Tätigkeiten, die sie jetzt weiter ausbauen möchte, dreht sich alles um ihre neuentdeckte Leidenschaft für das "Homefarming", also für das Betreiben von Landwirtschaft im eigenen Garten mit dem Ziel größtmöglicher Selbstversorgung.
Privater Neustart auf dem Bauernhof
Weitgehend unbemerkt von den durchschnittlich rund zehn Millionen Zuschauern der "Tagesschau" hat sich Rakers in diesem thematischen Spezialgebiet während der letzten Jahre bereits so einiges aufgebaut. Ihre Passion für Homefarming entdeckte sie im Jahr 2018, als sie nach ihrer Scheidung von dem Finanzexperten Andreas Pfaff (51) auf einen Bauernhof in der Nähe von Hamburg zog. Wie 2023 sie in der Talkshow "Riverboat" berichtete, schaffte sie sich für ihr neues Leben neben einem Pferd nicht nur eine ganze Hühnerschar und mehrere Katzen an, sondern begann auch damit, auf der eigenen Scholle Obst und Gemüse anzubauen - obwohl sie davon anfangs "keine Ahnung" hatte.
"Homefarming" als Business-Konzept
Bereits drei Jahre später waren ihre Kenntnisse offensichtlich so weit fortgeschritten, dass sie mit diesen ein ganzes Buch füllen konnte. In ihrem Werk "Homefarming - Selbstversorgung ohne grünen Daumen" vermittelt sie Grundlagenwissen für zukünftige Selbstversorger und berichtet nebenbei über ihren persönlichen Weg zum Gartenglück. 2022 legte sie noch einmal nach, brachte ein eigenes Homefarming-Magazin samt Podcast an den Start und veröffentlichte ein weiteres fachliterarisches Werk mit dem Titel "Homefarming - Das Kochbuch. Mit der eigenen Ernte durchs ganze Jahr."
Gemüse-Crashkurs mit Kater Jack auf "Judiths kleiner Farm"
Kurz vor ihrer letzten "Tagesschau" ergänzte sie ihre Buchreihe mit einem selbstverfassten Kinderbuch, das am 22. Januar erschien. "Judiths kleine Farm" erzählt Rakers' Weg zur Homefarming-Queen aus tierischer Perspektive. Auf Instagram erklärte sie dazu: "Es ist die Geschichte von meinem Kater Jack - wie er zu mir auf die Farm kam und hier alles entdeckte. Genauso wie ich, die ja auch erstmal viel lernen musste über den Gemüseanbau, die Hühner und den Garten. Ich wollte ein liebevolles Buch schreiben - voller Respekt für die Tiere und die Natur. Eine unterhaltsame Geschichte, bei der Kinder ganz viel lernen und entdecken können."
Parallel zu dem Kinderbuch bringt Rakers in Zusammenarbeit mit dem Kosmos-Verlag derzeit einen Hochbeet-Experimentierkasten und "Homefarming - das Brettspiel" auf den Markt. Beide Produkte werden auf der diesjährigen Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellt, die am 30. Januar, am Tag vor ihrem allerletzten Auftritt als Nachrichtensprecherin, ihre Pforten öffnete.
Fernsehloses Glück am Lagerfeuer
Nach ihrem letzten Einsatz im ARD-Schichtbetrieb wird Judith Rakers ihre neu erlangte Freiheit und Selbstständigkeit im Kreise ihrer tierischen und pflanzlichen Freunde endlich in vollen Zügen genießen können. "Ich fühle mich so wohl, wenn ich abends am Lagerfeuer sitzen kann auf meinem rostigen Gartenstuhl und über mir ist nur der Nachthimmel", schwärmte sie vor einigen Monaten im "Riverboat". "Das macht mich unglaublich glücklich. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, bei mir ist es der."