Prinz Andrew, das dritte Kind der geliebten Monarchin Königin Elizabeth II, steht schon seit geraumer Zeit im Rampenlicht. Während jedoch alle Mitglieder seiner Familie ständig unter Beobachtung stehen, gibt es einen dunklen Grund für die aktuelle Aufregung um Prinz Andrew.
Prinz Andrew ist nämlich mit den Sexualstraftätern Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell in Verbindung gebracht worden. Außerdem wird er wegen sexueller Nötigung verklagt. Im Jahr 2019 hat er der BBC ein Interview gegeben, das diesen Skandal beenden sollte, aber stattdessen dazu geführt hat, dass er von allen königlichen Pflichten entbunden worden ist und seinen Titel "His Royal Highness" verlor.
Nun enthüllt der Biograf Andrew Lownie, dass die Regierungsakten über die Aktivitäten von Prinz Andrew erst 2065 freigegeben werden sollen. Allerdings gibt es da ein Problem.
Prinz Andrew hat 10 Jahre lang als Handelsvertreter gearbeitet
Die königliche Familie muss sich nicht an Regeln halten, die für alle anderen Bürger:innen gelten. In diesem Fall ist Prinz Andrew durch die Tatsache geschützt, dass die Firma nicht dem Informationsfreiheitsgesetz unterliegt.
Dieses im Jahr 2000 verabschiedete Gesetz gewährleistet, dass die Öffentlichkeit Zugang zu Informationen hat, die sich im Besitz öffentlicher Behörden befinden. Das bedeutet, dass die Öffentlichkeit, einschließlich eines Biographen, rechtmäßig Informationen von öffentlichen Behörden anfordern kann.
Welches kuriose Training Prinz Andrews Bedienstete absolvieren müssen, kannst du hier nachlesen.
Die Tatsache, dass die Akten von Prinz Andrew erst im Jahr 2065 freigegeben werden, steht im direkten Widerspruch dazu. Es ist zwar klar, dass einige königliche Dokumente, wie z. B. Testamente, verborgen bleiben müssen, aber das ist hier nicht der Fall. Lownie hat um Einsicht in Dokumente aus der Zeit gebeten, als Prinz Andrew als Handelsvertreter für den Staat tätig gewesen ist.
In dieser Funktion, die mit Steuergeldern finanziert worden ist, hat er 10 Jahre lang die ganze Welt bereisen können. Andrew Lownie sagt in einem Gespräch mit dem Daily Telegraph:
Es bleiben viele Fragen zu Andrews Rolle als Handelsvertreter offen. (...) Es besteht auch ein starkes öffentliches Interesse daran, zum Beispiel zu erfahren, wer für seine Sicherheit bezahlt, jetzt, da er nicht mehr als Royal arbeitet.
Und die größte Frage von allen: Hat Prinz Andrew Steuergelder benutzt, um das Anwesen von Jeffrey Epstein zu besuchen?
Es gibt etwas zu verbergen
Die Entscheidung, diese Dokumente nicht zu veröffentlichen, wird von vielen royalen Kommentator:innen in Frage gestellt. So hat beispielsweise der königliche Korrespondent Michael Cole am 4. September in einem Gespräch mit Talk TV gesagt:
Das ist absurd. Es ist ungeheuerlich. Und es ist sehr unklug, weil es den Verdacht erweckt, dass etwas versteckt wird.
Auf X scheinen die Leute in dieselbe Richtung zu denken.
I’m other words, he’s guilty. #PrinceAndrewpic.twitter.com/rqCvlFyxob
— Paul Golding (@GoldingBF) September 5, 2023
Wenn ihn das jetzt nicht schuldig spricht, dann weiß ich auch nicht!!!
Andrew kommt wieder einmal davon!
Die Nachricht, dass Prinz Andrew wieder durch seine Zugehörigkeit zur königlichen Familie geschützt wird, ist nur eine Woche, nachdem er vom Thronfolger, Prinz William, zur Kirche gefahren worden ist, aufgekommen. Damals ist dies als klares Zeichen dafür gewertet worden, dass er wieder im Schoß der Familie willkommen ist.
Vielleicht ist die Nichtveröffentlichung dieser Dokumente ein deutlicheres Zeichen dafür, dass er tatsächlich noch immer seine königlichen Privilegien genießt.
Verwendete Quellen:
Edinburgh Live: "Prince Andrew will have to live for 105 years before 'secret' government files can be released"
BBC News: "Prince Andrew: Envoy career plagued with controversy"
Information Commissioner's Officer: "What is the Freedom of Information Act?"
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Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK
