Corinna zu Sayn-Wittgenstein ist von 2004 bis 2009 die Geliebte des damaligen Königs von Spanien gewesen. Obwohl die beiden schon lange kein Paar mehr sind, verteidigt die 56-Jährige Juan Carlos nach wie vor.
Zahlung auf Stiftungskonto
Im Interview mit dem französischen Magazin Paris Match spricht Corinna zu Sayn-Wittgenstein über ihren Ex und beschuldigt gleichzeitig seine Familie und die spanische Regierung: Juan Carlos soll Opfer eines Staatsstreiches sein!
Worum genau geht es überhaupt? Der ehemalige Monarch wird verdächtigt, im Jahr 2008 100 Millionen Dollar auf einem Konto bei der Stiftung Lucum in der Schweiz versteckt zu haben. Im selben Jahr zahlte dieselbe Stiftung 65 Millionen Dollar auf das Konto von Corinna ein. Eine Art Spende für sie und ihren Sohn, die der Ex-König sehr gern gehabt hat.
Sie wundert sich nicht über die Millionen-Zahlung
Die Zahlung ist der Grund, warum dem 82-Jährigen Korruption und Geldwäsche vorgeworfen werden. Aber was ist dran an den Vorwürfen? Im Interview gibt zu Sayn-Wittgenstein an, dass sie sich damals nicht über die Zahlung dieser riesigen Summe gewundert habe.
Ich hatte keinen Grund, ein Staatsoberhaupt in Frage zu stellen. Die folgenden Enthüllungen wurden manipuliert und auf sensationslüsterne Weise benutzt, um eine gigantische Kontroverse auszulösen. All dies ist durch eine politische Agenda motiviert.
Zwei Fronten gegen Juan Carlos
Juan Carlos soll der 56-Jährigen laut ihren Aussagen anvertraut haben, dass es gleich mehrere Fronten auf ihn abgesehen haben. Im Interview wiederholt zu Sayn-Wittgenstein, was der ehemalige König ihr im Vertrauen erzählt hat:
Er war sehr deutlich, als er sich mir anvertraute: 'Ich habe zwei Fronten gegen mich. Die erste ist meine Frau und ihre Verbündeten: Sie hat es eilig, ihren Sohn auf den Thron zu setzen, weil sie auf ihn viel mehr Einfluss hat als auf mich. Der zweite ist Mariano Rajoy [Anm.: der spanische Premierminister von 2011 bis 2018], der versucht, mich zu kastrieren und die Monarchie zu schwächen.'
Der perfekte Sündenbock
Corinna zu Sayn-Wittgenstein findet außerdem, dass die Familie hätte zusammenhalten müssen. Sie hätten nicht zulassen dürfen, dass der Ex-König ins Exil flüchten musste. Gegen sie selbst laufen übrigens gerade Untersuchungen in der Schweiz wegen Verdachts auf Geldwäsche. Sich selbst sieht die 56-Jährige als Sündenbock, ausgesucht von den Akteuren des Staatsstreiches.
Ihr Plan hat funktioniert. Ich wurde ihre Wallis Simpson, die die Monarchie und den König destabilisierte.