Der ehemalige König Juan Carlos ist das "Sorgenkind" der spanischen Krone. Wegen persönlicher Affären und Skandale, aber auch des Verdachts auf Korruption, Geldwäsche und Steuerhinterziehung hat sich der Ex-Monarch im vergangenen Jahr ins Exil nach Abu Dhabi begeben.
Doch nun holt ihn seine Vergangenheit ein und die Hoffnung, er hätte seine Probleme mit Spanien hinter sich gelassen, dürften sich in Luft auflösen. Denn die Klage seiner Ex-Geliebten Corinna zu Sayn-Wittgenstein könnte sogar seine Immunität außer Kraft setzen.
Schadensersatz vom ehemaligen König
In einer Zivilklage wirft die 57-jährige Geschäftsfrau dem ehemaligen Staatschef vor, sie nach der 5-jährigen Affäre jahrelang bedroht, belästigt und ausspioniert zu haben, um ihrem Ruf zu schaden.
Sie selbst hatte nach dem Beziehungsaus mit einigen Aussagen zu den Machenschaften des Monarchen strafrechtliche Ermittlungen gegen diesen in Ganz gesetzt. Nun fordert sie für sich selbst Schadensersatz.
Schluss mit diplomatischer Immunität
Der Grund: Juan Carlos habe sie jahrelang in ihrer Heimat England vom spanischen Geheimdienst beschatten lassen, ihre Wohnung durchsucht, sie bedroht und abgehört. In den Gerichtsakten ist von "anhaltenden Bedrohung, Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Überwachung" die Rede.
Diese "Misshandlungen" richteten sich wohl auch gegen zu Sayn-Wittgensteins Kinder, weswegen sie nun keinen anderen Ausweg als die Klage sieht.
Die Tatsache, dass Juan Carlos den spanischen Geheimdienst nach Großbritannien geschickt hat, um dort Straftaten zu begehen, sorgt in Großbritannien für Beunruhigung und könnte bewirken, dass die diplomatische Immunität des ehemaligen Königs ausgesetzt wird.