Nach dem Tod von Königin Elizabeth II. am 8. September 2022 bestieg ihr Sohn, der damalige Prinz Charles, den Thron. Er wurde jedoch erst 8 Monate später, am 6. Mai 2023, offiziell zum König gekrönt.
Die Krönung war das Ereignis des Jahres, an dem zahlreiche Würdenträger:innen aus der ganzen Welt teilnahmen. Außerdem verfolgten Millionen von Zuschauer:innen die Zeremonie. Wie zu erwarten, ist ein so großes Ereignis wie eine Krönung nicht billig. In neuen Berichten wird detailliert aufgeführt, wie viel die Krönung genau gekostet hat und wofür das Geld ausgegeben wurde.
Die Krönung von König Charles kostete 72 Millionen Pfund
Wie Sky News berichtet, hat das Ministerium für Kultur, Medien und Sport (Department for Culture, Media and Sport, DCMS) kürzlich seinen Jahresabschluss veröffentlicht, aus dem die Kosten der Krönung hervorgehen. Demnach wurden satte 72 Millionen Pfund (ca. 86 Millionen Euro) für die Krönung ausgegeben.
Von den 72 Mio. Pfund entfielen 50,3 Mio. Pfund (ca. 60,2 Mio. Euro) auf das DCMS und 21,7 Mio. Pfund (ca. 26 Mio. Euro) auf das Innenministerium für die polizeiliche Überwachung der Großveranstaltung.
Die Krönung kostete deutlich weniger als die Beerdigung von Königin Elizabeth, die von ihrer Familie zu etwas Besonderem gemacht wurde. Nach Angaben von Sky News wurden die Kosten für die Beerdigung der verstorbenen Monarchin auf 162 Millionen Pfund (ca. 193 Mio. Euro) geschätzt, von denen 74 Millionen Pfund (ca. 88,5 Mio. Euro) auf das Innenministerium und 57 Millionen Pfund (ca. 68 Mio. Euro) auf das DCMS entfielen.
Ein gängiges Argument für die Ausgaben für die Krönung war, dass sie die Wirtschaft des Landes dank des Tourismus ankurbeln würden. Aufgrund der Kosten für den zusätzlichen Feiertag hatte die Veranstaltung jedoch nicht diesen Effekt.
Sky News erklärt, dass jeder gesetzliche Feiertag im Land etwa 2,3 Milliarden Pfund (ca. 2,75 Mrd. Euro) kostet. Aufgrund des zusätzlichen Feiertags für die Krönung zeigten die Daten des Office for National Statistics (ONS) ein negatives Wachstum von 0,1 % im Mai 2023.
Dennoch stiegen die Einnahmen aus dem Hotelgewerbe um 54 %, während die Flüge ins Vereinigte Königreich laut TravelPort innerhalb von 24 Stunden nach Bekanntgabe des Tages um 149 % zunahmen.
Die antimonarchistische Gruppe "Republic" bezeichnete die Krönung als "obszön"
Wie bei einem so großen Ereignis nicht anders zu erwarten, waren einige nicht erfreut über die Krönung und die Kosten, die sie verursachte. Republic, eine antimonarchistische Gruppe, die das Königshaus oft kritisiert und die Abschaffung der Monarchie fordert, hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet.
Nach der Veröffentlichung des Jahresabschlusses bezeichnete Republic die Krönung des Königs aufgrund der Lebenshaltungskostenkrise als "obszön". Der Vorstandsvorsitzende der Gruppe, Graham Smith, sagte dem Guardian, er glaube nicht, dass die Gesamtkosten geteilt worden seien.
Dennoch seien 72 Millionen Pfund eine "riesige Summe, die man für die Parade einer Person ausgeben kann", vor allem wenn es sich nicht um eine Verpflichtung handelt. Smith fügt hinzu, dass die Krönung nicht nötig sei, wenn es im Vereinigten Königreich "riesige Mengen an Kinderarmut" gebe und einige Kinder sich kein Schulessen leisten könnten.
Er sagte dem Guardian:
Es war eine Extravaganz, die wir einfach nicht haben mussten. Es war völlig unnötig und eine Geldverschwendung inmitten einer Lebenskostenkrise in einem Land, das mit enormer Kinderarmut zu kämpfen hat. In einer Zeit, in der sich Kinder kein Schulessen leisten können, ist es obszön, über 70 Millionen Pfund für diese Parade auszugeben.
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Verwendete Quellen:
Sky News: ‘King's coronation cost to taxpayer revealed in new report’
The Guardian: ‘Obscene’: Anger after cost of King Charles’s coronation revealed’
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK
