Wie weit darf eine Mutter gehen, um ihr Kind zu beschützen, selbst wenn es sich strafbar gemacht hat? Anfang August wurde Marius Borg Høiby von der Polizei in Oslo festgenommen. Der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit aus einer früheren Beziehung soll seine Ex-Freundin im Drogenrausch angegriffen und ihre Wohnung verwüstet haben. Inzwischen muss er sich dafür verantworten und wurde verhaftet – aber welche Rolle spielte Kronprinzessin Mette-Marit (51) genau dabei?
Warnte Mette-Marit ihren Sohn vor der Verhaftung?
Høiby sieht sich zunehmend mit Konsequenzen für seine Taten konfrontiert. So wurde ihm ebenfalls auf ärztliche Empfehlung der Führerschein entzogen, auch seine Waffe musste er abgeben. Doch damit nicht genug: Das Ganze scheint sich zu einem beispiellosen Skandal für die norwegische Königsfamilie zu entwickeln. Grund dafür ist die Rolle, die Kronprinzessin Mette-Marit anscheinend bei der Verhaftung ihres Sohns gespielt hat.
Wie norwegische Medien berichten, wusste Mette-Marit offenbar schon vor der Polizeiaktion Bescheid und soll ihren Sohn Marius gewarnt haben. Ein Informant der Kronprinzessin die Information zugespielt haben, die daraufhin handelte. Gemeinsam mit ihrem Sohn soll sie sogar den Ort der Festnahme arrangiert haben. Statt auf dem Gelände der Familienresidenz Schloss Skaugum, wo Marius in einem eigenen Haus lebt, wurde er auf dem Gelände einer nahgelegenen Schule verhaftet. Mette-Marit soll ihn sogar selbst dorthin gefahren haben.
Mette-Marit räumte das Haus auf
Die minutiösen Details, die in den Polizeiprotokollen festgehalten sind, werfen noch mehr Fragen auf. Konkret geht es um die 33 Minuten, die zwischen dem ersten Anruf der Polizei bei Marius und seiner Festnahme auf dem Schulgelände liegen. In dieser Zeit soll Mette-Marit noch das Haus ihres Sohnes aufgeräumt und dort geputzt haben. Versuchte sie so, mögliche Beweise für den Drogenkonsum oder den Gewaltausbruch ihres Sohnes zu beseitigen?
Besonders brisant: Marius übergab der Polizei bei seiner Festnahme ein Smartphone. Das Gerät war jedoch beschädigt – die SIM-Karte war zerstört. Somit kann dieses auch nicht mehr von Fachleuten ausgewertet werden im Hinblick auf mögliche Beweise. Ob Mette-Marit davon wusste. Tatsache ist jedoch, dass die ganzen Details die ohnehin schon kursierenden zahlreichen Gerüchte und Spekulationen weiter befeuern.
Marius darf die Residenz nicht mehr betreten
Bislang hat sich die norwegische Kronprinzessin noch immer nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert, die ihrem Sohn gemacht werden. Hinter den Kulissen jedoch scheint das Kronprinzenpaar bereits Konsequenzen gezogen zu haben. Berichten zufolge darf Marius die Residenz seiner Mutter und seines Stiefvaters, Kronprinz Haakon, inzwischen nicht mehr betreten.
Hintergrund für diese Entscheidung sollen ausufernde Partys gewesen sein, die Marius in seiner Privatwohnung, einem roten Holzhaus auf Gut Skaugum, feierte. Laut Insiderberichten sind dabei auch Gäste unbefugt in den privaten Bereich des Kronprinzenpaares in der Residenz eingedrungen. Damit nicht genug: Bei den Gelegenheiten sollen ebenfalls Gegenstände wie Tafelsilber und Tankkarten entwendet worden sein. Dies soll das Verhältnis von Marius und der Königsfamilie erheblich belastet haben.
Eine schwierige Zeit für Mette-Marit
Der Skandal kommt für Mette-Marit zur denkbar ungünstigsten Zeit. Immerhin ist sie auch körperlich sehr angeschlagen. Die Kronprinzessin leidet seit längerer Zeit an einer chronischen Lungenfibrose, wie sie öffentlich bekannt machte. Die Erkrankung schränkt ihr tägliches Leben erheblich ein.
Permanente Atemnot und körperliche Schwäche machen ihr das Leben und die Anforderungen ihres royalen "Jobs" zunehmend zu einer Herausforderung. Im Regelfall ist bei den meisten Patienten mit einer chronischen Lungenfibrose früher oder später eine Lungentransplantation erforderlich. Und bei Mette-Marit kommt durch die Taten ihres Sohnes jetzt auch noch der juristische Druck zu ihrer angeschlagenen Gesundheit hinzu.
Mette-Marit soll vor Gericht aussagen
Neben dem öffentlichen Skandal für das norwegische Königshaus bahnt sich eine weitere Belastungsprobe für die Kronprinzessin an. Die Ex-Freundin von Marius, Juliane Snekkestad, hat wegen häuslicher Gewalt Klage gegen ihn erhoben. Ihr Anwalt fordert, dass Mette-Marit in das Verfahren einbezogen und als Zeugin vorgeladen wird. Das war bisher vermieden worden.
Sollte die Kronprinzessin tatsächlich vor Gericht erscheinen müssen, würde das das Privatleben von Mette-Marit und ihrer Familie endgültig in die Öffentlichkeit zerren. Sie müsste jedes Detail darlegen. Das würde das ohnehin schon angeschlagene Image der royalen Familie möglicherweise weiter beschädigen.
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Verwendete Quellen:
T-online.de: Muss Mette-Marit bald vor Gericht? Sie soll Marius vor den Polizisten gewarnt haben
Merkur.de: Im Gegensatz zu Mette-Marit und Haakon: König Harald findet klare Worte zur Krise