Zu Tränen gerührt: Die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit (50) hat sich während ihres Aufenthalts in Kairo mit Hilfsarbeitern aus dem Gazastreifen getroffen. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Norwegen NRK zufolge fand das Treffen, an dem auch der norwegische Außenminister Espen Barth Eide (59) teilgenommen habe, am Donnerstagmorgen statt. "Die Geschichten, die wir gehört haben, sind gelinde gesagt schockierend", sagte Mette-Marit nach der Zusammenkunft.
Besonders schockiert zeigte sich die Kronprinzessin von der Situation der Kinder und Familien in Gaza. Viele Kinder seien stark betroffen und durch den Krieg auf sich allein gestellt: "Oft haben sie keine andere Familie, auf die sie sich stützen können, und oft sind sie selbst verletzt", berichtet Mette-Marit laut NRK mit Tränen in den Augen. "Dann hört man, dass das Gesundheitssystem völlig zusammenbricht. Frauen, die in Latrinen gebären müssen... Das ganze System ist zusammengebrochen."
"Wir müssen denjenigen danken, die mit ihrem Leben und ihrer eigenen Sicherheit nach Gaza reisen und versuchen, die dramatische Situation dort zu verbessern", wird Mette-Marit zudem in einer Mitteilung auf der Seite des Palasts zitiert.
Einen Eindruck von der "Hölle auf Erden"
Die Helfer im Gazastreifen seien sich einig, dass es derzeit keinen schlimmeren Ort auf der Welt gebe als Gaza, berichtet Außenminister Espen Barth Eide nach dem Gespräch: "Es ist einfach die Hölle auf Erden. Nichts funktioniert. Es herrscht extremer Mangel an lebensnotwendigen Dingen für die Menschen. Einige bezeichnen es als 'Zombieland'."
Mette-Marit ist derzeit als Botschafterin für norwegische Literatur zu Gast in Ägypten, da Norwegen dieses Jahr das Gastland auf der internationalen Buchmesse in Kairo ist. Sie wird den norwegischen Pavillon sowie das norwegische Programm auf der Buchmesse eröffnen. Davon abgesehen sei es ihr ein Anliegen gewesen, sich während ihres Aufenthalts mit dem Krieg zu beschäftigen, der nur ein paar Dutzend Kilometer entfernt tobt. "Wir wollten dieses Treffen heute Morgen haben, um eine Perspektive darauf zu bekommen. Wir hielten es nicht für richtig, hierher zu reisen, ohne dies zu tun."