Kronprinzessin Victoria von Schweden (46) hat auf ihrer dreitägigen Deutschlandreise am Sonntag den Deutschen Bundestag in Berlin besucht. Die schwedische Thronfolgerin hielt in der offiziellen Gedenkstunde des Deutschen Bundestags zum heutigen Volkstrauertag eine bemerkenswerte Rede im Plenum. "Es ist mir eine große Ehre, diesen deutschen Gedenktag für die Opfer von Gewalt und Krieg mit ihnen begehen zu dürfen", sagte Kronprinzessin Victoria in nahezu perfektem Deutsch.
Man könne sich keinen würdigeren Ort als den Deutschen Bundestag vorstellen: "Dieses Gebäude hat in der dramatischen Geschichte Deutschlands eine so wichtige Rolle gespielt." Heute symbolisiere es das moderne und demokratische Deutschland. Für sie persönlich sei dies ein wichtiger Augenblick. Ihre Verbindungen und "alles Deutsche" seien feste Bestandteile in ihrem Leben: "Meine Gefühle für Deutschland sind innig und tief."
Im Verlauf ihrer rund zehnminütigen Rede ging sie insbesondere auf die deutsch-schwedische Geschichte ein, die unter anderem im Dreißigjährigen Krieg ebenfalls von Gewalt überschattet wurde. Außerdem thematisierte sie auch die aktuelle und fragile politische Situation: "Die Stimmung in der Welt ist so eisig, wie seit langem nicht mehr." Die russische Aggression in der Ukraine erschüttere die Grundfeste der Weltordnung, bedrohe die Sicherheit auf dem gesamten Kontinent Europa und verursache unermessliches menschliches Leid, so Victoria. Hinzu kämen die schrecklichen Entwicklungen im Nahen Osten mit unerträglichen Bildern.
Kronprinzessin Victoria besuchte zuvor bereits Frankfurt am Main und Wiesbaden
Gemeinsam mit ihrem Ehemann, Prinz Daniel (50), sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67) nebst Gattin Elke Büdenbender (61) legte sie am Mittag an der Neuen Wache bereits einen Kranz in Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft nieder. Auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) wohnte der Kranzniederlegung bei.
Kronprinzessin Victoria reiste am vergangenen Freitag nach Deutschland und nahm erste Termine in Frankfurt am Main und Wiesbaden wahr. Unter anderem besuchte sie ein schwedisches Unternehmen für Medizintechnik und trug sich in das Gästebuch in der hessischen Staatskanzlei ein. Dort traf sie auch auf den Ministerpräsidenten Boris Rhein (51, CDU) zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Austausch. Am Abend folgte ein Galadinner. Am Samstag standen keine offiziellen Termine auf dem Programm.