Auch die langjährige Monarchin ist nicht unsterblich. Eines Tages wird mit dem Ableben der Queen zu rechnen sein und für diesen Fall gibt es ein striktes Protokoll. Wir verraten euch, was in England geschieht, wenn die Queen eines Tages aus dem Leben scheidet.
Was passiert am Todestag der Queen?
Am Todestag der Königin von England wird es die Aufgabe ihres Privatsekretärs sein, einer Reihe von Abgesandten die traurige Nachricht zu überbringen.
Bevor die Öffentlichkeit informiert wird, wird die Mitteilung erst einmal hinter den Kulissen weitergegeben, um den im Voraus genau geregelten Ablauf der Ereignisse zu gewährleisten. Die Trauerzeremonie und das Begräbnis finden am zehnten Tag nach ihrem Ableben statt.
Auch die internationale Presse ist gut vorbereitet und dürfte schon mehrere mögliche Titelseiten vorbereitet haben.
Das Prestige muss aufrecht erhalten werden
Schon am Tag nach dem Ableben wird der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Queen Elizabeth II. offiziell verkündet. Das Prestige des Königshauses muss aufrecht erhalten werden.
Wenn alles nach Plan läuft, wird ihr Sohn Charles zum König Charles III. ausgerufen werden. Doch auch Camilla Parker Bowles wird als Anwärterin gehandelt. Der königlichen Familie bleibt, im Gegensatz zum britischen Volk, nicht viel Zeit zum Trauern.
Es geht darum, politische Interessen zu wahren, denn zu den Aufgaben des Thronfolgers gehört unter anderem, das Commonwealth of Nations aufrecht zu erhalten, deren Oberhaupt die Queen ist.
Wenn ihre Rolle auch rein symbolisch und nicht vererbbar ist, so will der Buckingham Palast nach Aussage des Journalisten Sam Knight von The Guardian doch unbedingt, dass Charles sie als Monarch übernimmt.
In Windeseile um die Welt
Dem Privatsekretär der Queen steht die Aufgabe zu, den amtierenden Premierminister als ersten über eine abhörsichere Telefonleitung vom Ableben der Queen zu informieren. Der Geheimcode für diesen Fall lautet:
London Bridge is down. Ich wiederhole: London Bridge is down (London Bridge ist eingestürzt).
Anschließend werden auch die ausländischen Regierungen und die Mitglieder des Commonwealth of Nations informiert. Auch Medien und Presse werden schnell von diesem tragischen Verlust erfahren. Ein Kammerdiener wird in Trauerkleidung die Todesnachricht an den Toren des Buckingham Palasts an.
Verschiedene Szenarien für den Ernstfall
Für den Ernstfall ist aber nicht nur ein Szenario vorgesehen. Sollte Königin Elizabeth II. auf Schloss Balmoral in Schottland versterben, ist ein schottisches Ritual vorgesehen und ihr Leichnam wird mit dem Zug auf dem Landweg überführt.
An den Bahnübergängen kann das Volk Blumen niederlegen. Verstirbt sie im Ausland, wird ein Jet der Royal Airforce von Norholt mit einem Notfall-Sarg losgeschickt, um den Leichnam nach England zu überführen.
In jedem Fall wird die Queen jedoch im Thronsaal des Buckingham Palasts aufgebahrt werden, wobei ihre Angestellten keinerlei Regung zeigen dürfen.
Wird die traurige Nachricht ihres Ablebens vor sechzehn Uhr bekannt gegeben, werden sofort alle sportlichen Veranstaltungen abgesagt und die Theater und Golfplätze des Landes bleiben geschlossen.
Der Nachfolger der Queen tritt am Tag danach schon sein Amt an
Noch am Tag ihres Ablebens wird Charles seine erste Erklärung als Staatsoberhaupt abgeben. Am darauffolgenden Tag, um Punkt elf Uhr, wird er im Saint-James-Palast vor versammeltem Rat zum König ernannt.
Die offizielle Krönung findet erst ein paar Monate später statt. Die offizielle Flagge des britischen Königshauses, muss immer hoch wehen, während die britische Nationalflagge, bis zum Ende der Trauerzeit auf Halbmast gesetzt bleibt.
Der Genealoge Thomas Woodcock wird zum ersten Mal den Namen Charles III. aussprechen. Anschließend wird der neue Monarch in Edinborough, Cardiff und Belfast den Würdenträgern begegnen und an den Trauerzeremonien seiner verstorbenen Mutter teilnehmen.
Das Staatsbegräbnis
Vier Tage nach ihrem Tod wird der Leichnam der Queen vom Buckingham Palast nach Westminster Hall überführt. Dort wird er weitere vier Tage aufgebahrt bleiben, während ihre Kinder und Enkelkinder sich bei der Totenwache ablösen.
Am zehnten Tag nach ihrem Ableben werden der Verstorbenen die Kronjuwelen abgenommen und gereinigt. Am Tag der Beerdigung werden die meisten Geschäfte und sogar die Börse geschlossen bleiben.
Um neun Uhr läuten die Glocken von Big Ben gedämpft. Um elf wird der Sarg nach Westminster Abbey überführt. Dem Trauerzug über die Londoner Prachtstraße The Mall werden mehr als eine Million Menschen folgen.
In Westminster selbst werden 2.000 Menschen zugegen sein. Doch überall in London können die Menschen die Zeremonie über riesige Bildschirme verfolgen.
Busse werden nicht mehr fahren und es wird komplette Stille herrschen. Es ist zu erwarten, dass dies die meistbesuchte und meistverfolgte Beerdigung der Welt sein wird.
Nach der Trauerzeremonie wird Königin Elizabeth II. wahrscheinlich auf Schloss Windsor in der St. Georges Chapel neben ihrem Vater bestattet werden. Hoffentlich dauert es bis dahin noch eine Weile.