Seit der Veröffentlichung seines Werks "Die satanischen Verse" im Jahr 1988 wird Salman Rushdie (75) von religiösen Fanatikern verfolgt. Am 12. August 2022 stürmte ein junger Extremist während eines Vortrags des Schriftstellers im US-Bundesstatt New York die Bühne und verletzte ihn mit mehreren Messerstichen schwer. Rushdie überlebte diesen brutalen Anschlag nur knapp. Nach knapp sechs Wochen im Krankenhaus wurde er schwer versehrt entlassen, auf einem Auge erblindet und mit Bewegungsproblemen in seiner Schreibhand.
Freude über positive Resonanz auf seinen Roman "Victory City"
Wie "The Guardian" berichtet, erklärte der Autor bei einem Zoom-Auftritt auf dem Hay Festival of Literature & Arts im britischen Wales, dass es ihm mittlerweile wieder den Umständen entsprechend gut gehe. Zudem zeigte er sich erfreut über die positive Resonanz auf seinen jüngsten Roman "Victory City", den er noch vor dem Anschlag fertiggestellt hatte. Im Rahmen der Veranstaltung erhielt der frisch Genesene für dieses Werk die diesjährige Festival-Medaille im Bereich Prosa.
Nächstes Projekt: Literarische Traumaverarbeitung
Angesprochen auf seine aktuellen literarischen Projekte überraschte er mit folgender Aussage: "Ich versuche, ein Buch über den Angriff auf mich zu schreiben - was passiert ist und was es bedeutet, nicht nur über den Angriff, sondern auch darüber." Bevor er sich wieder anderen Themen zuwenden könne, müsse er das traumatische Erlebnis erst einmal auch auf literarischer Ebene verarbeiten.
"Es wird ein relativ kurzes Buch sein, ein paar hundert Seiten", beschrieb der Autor das geplante Werk. "Es ist nicht das einfachste Buch der Welt, aber es ist etwas, das ich hinter mir lassen muss, um etwas anderes zu tun. Ich kann nicht wirklich anfangen, einen Roman zu schreiben, der nichts damit zu tun hat. Also muss ich einfach damit fertig werden."