Am 31. Dezember feierte Anthony Hopkins seinen 86. Geburtstag - und hat in seinen Lebensjahren viel erlebt. Das will er nun zu Papier bringen. "Ich schreibe eine Biografie", verriet der Schauspieler dem "People"-Magazin. Das sei "ein seltsamer Prozess".
"Ich habe ein ziemlich gutes Gedächtnis"
Bei seinem neuen Projekt hilft ihm, dass er sich gut an alles erinnern kann: "Mir wurde klar, dass ich mit einer Sache gesegnet bin. Vielleicht ist es das Gehirn eines Schauspielers. Ich habe ein ziemlich gutes Gedächtnis." Er erinnere sich deshalb gut an einzelne Tage seines Lebens. Auch seine Ehefrau Stella (67), mit der er seit 20 Jahren verheiratet ist, arbeitet an einem Rückblick: Sie erstellt einen Dokumentarfilm über den zweifachen Oscargewinner. Seine Frau habe dabei "freie Hand", meinte Hopkins. Er wisse auch nicht, wie weit ihr Werk schon fortgeschritten ist. "Ich frage sie nicht. Es ist ziemlich viel Film. Ich weiß nicht, wann es herauskommen wird." Eines weiß er aber: Seine Frau interviewte für ihren Film auch seine einstige "Das Schweigen der Lämmer"-Kollegin Jodie Foster (61).
Apropos "Das Schweigen der Lämmer": Der Schauspieler verriet, dass das Drehbuch zu dem Kultstreifen von 1991 das beste sei, was er bis heute gelesen habe. Sicher wird der Thriller, für den Hopkins wie auch Foster mit dem Oscar als beste Hauptdarsteller ausgezeichnet wurden, auch eine Rolle in seiner Biografie spielen. Dass er einmal Hollywood-Star würde, war ihm nicht unbedingt in die Wiege gelegt: Seine Eltern betrieben in Südwales eine Bäckerei. In der Schule sei er "orientierungslos" gewesen und habe lange nicht gewusst, was er beruflich machen wolle. Die Verzweiflung seines Vaters darüber habe ihn jedoch angespornt: "Ich sagte: 'Eines Tages werde ich es euch beiden zeigen'." Er nahm ein Studium am Royal Welsh College of Music & Drama auf, danach arbeitete er zunächst als Theaterschauspieler.
Höhen und Tiefen
Seine aufstrebende Karriere wäre jedoch fast an seiner Alkoholsucht gescheitert. "Ich habe mich zu Tode getrunken", erklärt er sachlich. Eines Tages habe er jedoch eine Stimme in seinem Kopf gehört, die zu ihm sagte: "Du kannst anfangen zu leben." Das habe er sich zu Herzen genommen und sich Hilfe gesucht. "Das war vor 48 Jahren." Insgesamt blickt er positiv zurück: "Ich habe einfach Glück. Ich habe Höhen und Tiefen und Depressionen und Verzweiflung und Wut und all das Zeug durchgemacht, aber in den letzten Jahren habe ich nach und nach gedacht: 'Nun, ich bin immer noch hier.'"