Abschied von Wolfgang Schäuble (1942-2023). In Berlin wurde am Montag dem verstorbenen CDU-Politiker mit einem Trauerstaatsakt und einem vorherigen Gottesdienst gedacht. Neben zahlreichen Wegbegleitern fand sich unter den Gästen im Berliner Dom und im Deutschen Bundestag auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (69) ein, die gemeinsam mit Schäuble das politische Geschehen der letzten Jahrzehnte nachhaltig prägte. Unter Merkel war Schäuble unter anderem Innenminister und Finanzminister. Bereits zuvor hatte der gebürtige Freiburger unter dem CDU-Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017) ab 1984 den Regierungen angehört.
Neben Merkel kamen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68) und Gattin Elke Büdenbender (62), die Schäubles Witwe Ingeborg (80) beim Gang in die Kirche stützten. Ebenso besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) den Gottesdienst. Beim anschließenden Staatsakt im Reichstagsgebäude hielten unter anderem der Schäuble-Vertraute und heutige CDU-Chef Friedrich Merz (68) und der französische Präsident Emmanuel Macron (46) bewegende Reden. Letzterer strich in seinen emotionalen Worten vor allem die große Bedeutung von Schäuble für die europäische Politik heraus, der als einer der großen Architekten für die heutige EU gilt. "Deutschland hat einen Staatsmann verloren, Europa hat eine Säule verloren, Frankreich hat einen Freund verloren", so Macron, der weite Teile seiner Trauerrede in Deutsch abhielt.
Altkanzlerin Angela Merkel saß im Bundestag neben den Altpräsidenten
Merkel nahm in ihrer alten Wirkungsstätte im Bundestag auf der Ehrentribüne neben den Altbundespräsidenten Joachim Gauck (83), Christian Wulff (64) und Horst Köhler (80) Platz. Auch Fußballstar Günter Netzer (79) und die SPD-Legende Franz Müntefering (84) erwiesen Wolfgang Schäuble in Berlin die letzte Ehre.
Wolfgang Schäuble starb am 26. Dezember 2023 in seiner Wahlheimat Offenburg im Alter von 81 Jahren nach einer jahrelangen Krebserkrankung. Am 5. Januar 2024 wurde Schäuble nach einem Trauergottesdienst in der Offenburger Evangelischen Stadtkirche auf dem dortigen Waldbachfriedhof beigesetzt. Auch dort hielt CDU-Chef Friedrich Merz bereits eine bewegende Rede und kämpfte mehrfach mit den Tränen.