Nach dem tragischen Unglück am Set des Westerns "Rust" ist der Regieassistent Dave Halls (63) nun zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das berichtet unter anderem der US-Sender ABC auf seiner Homepage. Halls war es, der Alec Baldwin (64) die Waffe überreichte, bevor sich der Schuss löste, der die Kamerafrau Halyna Hutchins (1979-2021) tötete. Das Gericht in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico argumentierte, dass Halls einen "nachlässigen Umgang mit einer tödlichen Waffe" an den Tag legte. Neben der Bewährungsstrafe wurde er zu 500 Dollar Geldbuße verurteilt, muss zusätzlich 24 Stunden Sozialarbeit leisten und sich als Zeuge für andere Verfahren in diesem Fall bereithalten.
Halls bekannte sich schon vor dem Urteilsspruch für schuldig. Der Sicherheitskoordinator ist der erste Beschuldigte, der für die tragischen Momente am Set des Alec-Baldwin-Films rechtskräftig verurteilt wird. Baldwin erschoss Hutchins im Oktober 2021 während einer Drehprobe. Halls hatte ihm den Revolver übergeben, der zuvor eigentlich von Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed (25) hätte überprüft und mit Platzpatronen bestückt werden sollen. Doch auch Halls hätte anschließend die Kugeln überprüfen müssen, bevor er die scharfe Waffe Baldwin aushändigte, so das Gericht.
Dave Halls war "letzte Verteidigungslinie"
Die Staatsanwaltschaft plädierte, dass der Regieassistent die "letzte Verteidigungslinie" gewesen sei und deswegen verantwortlich sei. Halls habe aber nicht jede Kugel in der Trommel des Revolvers überprüft, weswegen ihn eine Mitschuld am Tod Hutchins trifft. Halls Anwalt sagte zu den Anschuldigungen: "Er [Halls, Anm.d.Red.] ist, wie viele andere auch, extrem traumatisiert und wird von Schuldgefühlen und vielen anderen Emotionen geplagt." Sein Mandant würde sich ständig die Fragen stellen: "Was hätte ich besser machen können? Wie hätte ich die Dinge ändern können?"