40 Jahre nach der Ermordung des kleinen Grégory zieht der Staatsanwalt Bilanz über den Fall

Am Dienstag, den 15. Oktober 2024, am Vorabend des vierzigsten Jahrestags des Todes von Grégory Villemin, sprach der Generalstaatsanwalt von Dijon gegenüber dem französischen News-Portal RTL über den Stand der Ermittlungen.

Grégory, Frankreich, True Crime, Kind
© Charles Caratini@Getty Images
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Es sind vierzig Jahre sind seit dem Mord vergangen, der ganz Frankreich erschütterte: der Mord an dem kleinen Gregory Villemin, der an Händen und Füßen gefesselt im Fluss Vologne gefunden wurde, nur wenige Stunden nachdem er am 16. Oktober 1984 aus seinem Garten verschwunden war. Seit nunmehr vier Jahrzehnten ist dieser tragische Fall zu einem der größten und mysteriösesten Kriminalfälle geworden, die das Land je erlebt hat.

Generalstaatsanwalt von Dijon meldet sich zu Wort

Der Mord an dem vierjährigen Jungen ist noch immer ungelöst und verfolgt die Polizei in den Vogesen, die nie aufgehört hat, nach dem oder den Schuldigen zu suchen. Am Dienstag, den 15. Oktober 2024, einen Tag vor dem traurigen Jahrestag des Todes von Grégory, äußerte sich der Generalstaatsanwalt Astruc amBerufungsgericht in Dijon gegenüber RTL zum aktuellen Stand der Ermittlungen.

Zwar "gibt es keine Zelle mehr, d. h. eine Gruppe von Ermittlern, die ganztägig daran arbeiten", aber die Ermittlungen werden trotzdem fortgesetzt, sobald sich ein neues Element ergebe. "Sie reagieren von Fall zu Fall, je nachdem, was der Untersuchungsrichter für diese oder jene Handlung verlangt", erklärt Philippe Astruc.

Er versichert: "Es gibt keinen einzelnen Täter"

"Wir sind uns alle mehr oder weniger bewusst, dass es kein einzelner Täter ist", sagt der neue Generalstaatsanwalt, der im September letzten Jahres ernannt wurde. In der Tat "deutet die Beweislast der Tatsachen, der Tag der Tat, darauf hin, dass es mehrere Täter gibt". Zur Erinnerung: Jean-Marie und Christine Villemin, die Eltern von Grégory, waren vor und nach dem Mord an ihrem vierjährigen Sohn monatelang Opfer sadistischer Belästigungen. "Fast 1.000 Anrufe gingen der Tat voraus", sowie mehrere Briefe des berüchtigten Raben, der sich zur Ermordung des Kindes bekannte.

Seit Beginn der Affäre zeichneten sich bei den Villemins familiäre Rivalitäten und Eifersucht ab: Jemand warf dem jungen Elternpaar seinen sozialen Aufstieg vor. Zu dieser Zeit wird Bernard Laroche verdächtigt. Und obwohl er freigesprochen wurde, blieb Jean-Marie Villemin von der Schuld seines Cousins überzeugt und ermordete ihn, als er aus dem Gefängnis entlassen wurde. In den folgenden Jahren wurden mehrere Familienmitglieder verhaftet und wieder freigelassen, darunter das Ehepaar Jacob, Großonkel und Großtante von Grégory, und Murielle Bolle, die Schwägerin von Bernard Laroche.

Die wahrscheinlichste Theorie

Die Spur eines Familienkomplotts ist "die vorherrschende Hypothese" in diesem Fall, "seit geraumer Zeit", so Philippe Astruc. Diese Theorie "ist diejenige, die sich, wie ich sagen würde, logischerweise aus allen Elementen ergibt", fügt der zuständige Richter hinzu.

Trotz allem sei er "nicht hier, um zu spekulieren" und möchte sich lieber nicht weiter zu diesem Thema äußern. Der Generalstaatsanwalt von Dijon klingt trotzdem zuversichtlich: "Wir schreiten mit der Wissenschaft voran", erklärt er. Denn seit 1984 haben sich die Methoden der Forensik weiterentwickelt, insbesondere im Bereich der DNA oder der Spracherkennung zum Beispiel.

Technologische Fortschritte

"Das ist eines der Elemente, die uns Fortschritte ermöglichen können. Ich sage nicht unbedingt, dass wir die Dinge 'lösen'. Was ich weiß, ist, dass wir weiterarbeiten müssen, solange wir können, denn wir sind es diesem kleinen Jungen schuldig, wir sind es seinen Eltern schuldig, die Opfer sind", schloss Philippe Astruc schließlich.

Er versucht, das Ziel nie aus den Augen zu verlieren: Gerechtigkeit für Jean-Marie und Christine Villemin zu schaffen, die seit nunmehr vierzig Jahren für die Wahrheit kämpfen. Die Eltern von Grégory stellen übrigens "regelmäßig Anträge auf Akteneinsicht" beim Gericht, in der Hoffnung, eines Tages Antworten zu erhalten.

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Verwendete Quelle:

RTL: INVITÉ RTL - Affaire Grégory : le complot familial est "l'hypothèse dominante", selon le nouveau procureur général de Dijon

Aus dem Französischen übersetzt von Femme Actuelle

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