Der Streamingdienst Netflix hat in den vergangenen Jahren bereits einige legendäre Anime-Serien wie etwa "One Piece" oder - weniger gelungen - "Cowboy Bebop" als Live-Action-Serien mit realen Schauspielerinnen und Schauspielern neu aufgelegt. Fans der beliebten Originale sehnen sich ganz offenbar danach, die gezeigten, fantastischen Anime-Welten auch einmal "in Echt" erleben zu können. So verwundert es nicht, dass Netflix nun auch eine Live-Action-Adaption der beliebten US-amerikanischen Zeichentrickserie "Avatar - Der Herr der Elemente" neu in sein Streaming-Angebot aufgenommen hat.
Das gleichnamige Original wurde in den USA zwischen 2005 und 2008 ausgestrahlt. Es begeisterte mit einer fantasievollen Fantasy-Welt voller sogenannter Bändiger, die die Elemente Wasser, Erde, Feuer oder Luft beherrschen können. Und auch die Netflix-Realverfilmung der populären Jugendserie kann jetzt vollends überzeugen.
Darum geht es in "Avatar - Der Herr der Elemente"
Die neue Fantasyserie von Netflix spielt in einer vom Krieg zerrütteten Welt. Feuerlord Ozai (Daniel Dae Kim, 55) plant mit seinem Volk, den gesamten bekannten Erdball zu erobern. Seinen Feldzug beginnt er mit einem heimtückischen Angriff auf die Nation der Luftnomaden. Einzig dessen noch junges Mitglied Aang (Gordon Cormier) kommt mit dem Leben davon. In dem jugendlichen Luftnomaden schlummert ein geradezu unfassbar anmutendes Potenzial. Aang ist dazu bestimmt, zum nächsten Avatar zu werden. Als Herr der Elemente wäre er dann in der Lage, alle vier Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft zu bändigen, eine Fähigkeit, über die niemand sonst in der Welt von "Avatar" verfügt.
Doch zunächst schlummert Aang für 100 Jahre im ewigen Eis, während die Feuernation die Welt in Krieg und Chaos stürzt. Mehr durch einen Zufall wird er von den Geschwistern Sokka (Ian Ousley, 21) und Katara (Kiawentiio, 17) aus seinem langen Schlaf aufgeweckt. Sie gehören zum Wasserstamm, und begeben sich gemeinsam mit Aang, dessen fliegendem Bison Appa und dem ebenfalls flugfähigen Lemur Momo in das große Abenteuer, der Feuernation Einhalt zu gebieten, und so der Welt wieder Frieden, Gleichgewicht und Harmonie zu bringen.
Lohnt sich die neue Netflix-Fantasyserie?
120 Millionen US-Dollar soll der Streamingdienst Netflix in die aus acht Episoden bestehende erste Staffel von "Avatar - Der Herr der Elemente" gesteckt haben. Doch dieses recht hohe Budget kommt in der neuen Netflix-Serie auch voll zum Tragen. So wird die fantasievolle Welt der Zeichentrick-Vorlage fulminant auf die Bildschirme gezaubert. Schon die von Michael Dante DiMartino (49) und Bryan Konietzko erdachte Nickelodeon-Produktion der 2000er Jahre bestach mit einer fesselnden Stilmischung, die ostasiatische Kulturen und Einflüsse - etwa aus dem alten Japan oder China - mit der Kultur der Inuit des nordamerikanischen Kontinents vermengte - und mit einem Schuss Magie und Fabelwesen garnierte.
Diese im Zeichentrick so mühelos kombinierbaren visuellen Einflüsse bringen die Serienmacher um Schöpfer Albert Kim ("Sleepy Hollow") und die Regisseure Michael Goi ("American Horror Story", 64) und Jabbar Raisani ("Stranger Things") nun auch in die neue Realserie von Netflix. Und das Darsteller-Ensemble rund um den relativen Newcomer Gordon Cormier und die auf einem Mohawk-Reservat großgewordene Kiawentiio ("Anne with an E") weiß ebenfalls voll und ganz zu überzeugen - zumal jede der neuen Live-Action-Figuren eine überaus große äußere Ähnlichkeit mit den Charakteren der Zeichentrick-Vorlage aufweist.
Fans des Originals werden daher wohl ebenso wie Neueinsteiger Gefallen an der neuen Netflix-Serie finden. Denn auch hier wird letztlich eine epische Geschichte vom Kampf Gut gegen Böse erzählt, in dessen Mittelpunkt der an andere Auserwählte wie etwa "Star Wars"-Held Luke Skywalker erinnernde Aang steht. Mit beeindruckenden Effekten und packenden Fantasy-Martial-Arts-Kämpfen ist "Avatar - Der Herr der Elemente" ein Spaß für Jung und Alt.