Seit dem Verschwinden des kleinen Émile im Juli 2023 haben die Ermittler:innen zahlreiche Spuren verfolgt. Doch nun sorgt eine neue Information für Unruhe: Ein anonymer Brief, den die Ermittler:innen erhalten haben, führte sie zur Kapelle von Haut-Vernet. Der genaue Inhalt des Schreibens wurde nicht bekannt gegeben, doch offenbar war er relevant genug, um die Ermittler:innen nach Monaten erstmals wieder in das abgelegene Dorf zurückkehren zu lassen.
Anonymer Brief sorgt für Bewegung im Fall Émile
Die Kapelle, in der die Durchsuchung stattfand, ist kein beliebiger Ort: Sie liegt weniger als 100 Meter vom Familienhaus entfernt und wird täglich von Émiles Großeltern besucht – gläubige Katholiken, die dort beten und gregorianische Gesänge singen.
Die Untersuchung führte schließlich zur Beschlagnahmung eines großen Blumenkastens aus Stein, der sich in der Nähe der Kapelle befand. Das 60 x 80 cm große Behältnis diente ursprünglich dazu, Fahrzeuge am Betreten des angrenzenden Friedhofs zu hindern. Doch warum fiel dieses Objekt den Ermittler:innen besonders auf?
Noch zeigen sich die Behörden zurückhaltend mit Informationen. Eine konkrete Begründung wurde nicht genannt, lediglich, dass es sich um "Überprüfungen" handele, wie Ermittler:innen gegenüber RTL erklärten. Dennoch hält François Daoust, ehemaliger Direktor des Instituts für kriminalistische Forschung der französischen Gendarmerie, eine beunruhigende Möglichkeit für denkbar: "Die Hypothese, dass ein Körper zunächst in einem großen Blumenkasten versteckt wurde, um ihn später zu beseitigen, kann nicht ausgeschlossen werden."
Die Beteiligung einer dritten Person wird von den Ermittler:innen im Fall Émile immer wahrscheinlicher
Stehen die Ermittler:innen kurz vor einer entscheidenden Entdeckung im Fall des kleinen Émile Soleil, der im Juli 2023 verschwunden ist, als er sich bei seinen Großeltern (die sich Vorwürfen ausgesetzt sahen) aufhielt? Seit Beginn der Ermittlungen wurden mehrere Hypothesen untersucht, um das Verschwinden des Jungen zu erklären. Dabei gewinnt die Möglichkeit der Beteiligung einer dritten Person, sei es absichtlich oder unabsichtlich, zunehmend an Bedeutung.
"Dass es einen Verantwortlichen gibt, daran gibt es kaum noch Zweifel. Ob er dem Kind absichtlich Schaden zugefügt hat oder unabsichtlich – das ist derzeit unmöglich zu sagen. Doch dass es eine menschliche Beteiligung gegeben haben könnte, ist mittlerweile äußerst wahrscheinlich", erklärte eine mit dem Fall vertraute Quelle gegenüber BFM DICI.
Bislang bleibt Le Haut-Vernet in Ungewissheit, und dieser Fall hält ganz Frankreich mehr denn je in Atem.
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Verwendete Quellen:
RTL: Mort d’Émile : que peut donner la fouille de la chapelle du Haut-Vernet ?
Aus dem Französischen übersetzt von Voici