Der monatelange Streik der Autorinnen und Autoren der US-Film- und Fernseh-Industrie ist beendet. Wie deren Gewerkschaft WGA (Writers Guild of America) auf ihrer Website mitteilt, stimmten 99 Prozent aller gut 8.500 WGA-Mitglieder für die Annahme eines neu ausgehandelten Arbeitsvertrages bei lediglich 90 "Nein"-Stimmen. Damit ist der seit Mai 2023 anhaltende Streik, der das US-Film- und Fernseh-Business in den vergangenen Monaten zum Erliegen brachte und für weltweite Schlagzeilen sorgte, zwar Geschichte. Schauspielerinnen und Schauspieler streiken allerdings weiter.
Neuer Vertrag verbessert Bedingungen
Laut WGA konnten in den Verhandlungen mit den großen Studios und Streaming-Anbietern Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für Autorinnen und Autoren erzielt werden - und dies vor allem auf drei Feldern: Lohnerhöhungen, höhere Zuschüsse zu Alters- und Krankenversorgung und klarere Regelungen für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) im Zusammenhang mit den Texten der WGA-Mitglieder. Die neuen Bedingungen gelten rückwirkend ab 25. September bis einschließlich 1. Mai 2026. Sie beinhalten unter anderem Lohnerhöhungen zwischen drei und fünf Prozent. Außerdem soll der Arbeitgeber-Anteil an der Krankenversicherung von 11,5 auf 12 Prozent steigen. Ein erhöhter Beitrag gelte auch für die Altersvorsorge.
Neben Lohnforderungen war vor allem auch der bislang unklare Umgang mit den neuen Möglichkeiten der KI ein Streikgrund. Der neue Vertrag stellt klar, dass von Autoren erstellte Text klaren Vorrang vor KI-generierten Texten haben und im Gegensatz zu KI-Texten so genanntes "Quellen-Material" darstellen. Texte von Autorinnen und Autoren dürften durch KI-Texte "nicht unterminiert" werden. Außerdem dürfte niemand dazu gezwungen werden, Texte per KI zu erstellen.
Schauspielerinnen und Schauspieler streiken weiter
So positiv die Einigung auf einen neuen Vertrag für die Autoren sein mag: Die 160.000 ebenso im Streik befindlichen Schauspielerinnen und Schauspieler bleiben weiterhin im Ausstand. Die Mitglieder der Gewerkschaft SAG-AFTRA hatten sich im Juli dieses Jahres dem Autoren-Streik angeschlossen. Erst seit vergangener Woche laufen hier die Verhandlungen mit den Vertretern der Studio- und Streaming-Riesen weiter. Auch Darstellerinnen und Darsteller haben Lohnerhöhungen und rechtsverbindliche Regelungen dafür gefordert, wie ihre originäre künstlerische Leistung in Zukunft vor missbräuchlichem Umgang durch KI-Anwendungen geschützt werden kann. Eine Einigung ist hier noch nicht in Sicht. Insofern steht der US-Unterhaltungsbranche weiterer Stillstand bevor. Fans müssen sich wohl noch eine Weile mit Verschiebungen neuer Staffeln und Formate abfinden.