Mit Hits wie "Du trägst keine Liebe in dir" und "Weinst Du" versorgte die Teenie-Band Echt rund um die Jahrtausendwende eine ganze Generation von Teenagern mit in Songs gegossenen Emotionen. Eine dreiteilige TV-Doku lässt diese prägende Zeit und ein wichtiges Stück deutscher Pop-Geschichte noch einmal aufleben.
Die Besonderheit: Die Trilogie "Echt - unsere Jugend", ab dem 23. November in der ARD-Mediathek zu sehen, stützt sich ganz auf Filme, die die Bandmitglieder damals hinter den Kulissen gedreht haben. Ex-Frontmann und Mädchenschwarm Kim Frank (41), heute Autor und Filmemacher, nimmt Echt-Fans als Erzähler auf die Zeitreise von der Veröffentlichung der ersten Single 1998 bis zur Auflösung der Band im Jahr 2002.
Von der Schülerband zu VIVA
Sie waren so etwas wie die Flensburger Beatles. Die damals 12- bis 14-jährigen Schüler Kim Frank, Kai Fischer (43), Andreas "Puffi" Puffpaff (42), Florian "Flo" Sump (42) und Gunnar Astrup (41) finden sich an der Flensburger Kurt-Tucholsky-Schule zur Schülerband "Seven Up" zusammen. Bis zur Trennung 2002 legen die Fünf deshalb größten Wert darauf, weder "Retorten"- oder "Casting-Band" oder gar "Boyband" genannt zu werden. Alles an ihnen ist: Echt. Ab 1996 sind Sie unter diesem Namen unterwegs, und das Unfassbare geschieht: Die Videos ihres 1998er-Debüt-Albums finden tatsächlich den Weg ins bundesweite Musikfernsehen von VIVA. Schnell werden Hits wie "Wir haben's getan" zu Hymnen einer ganzen Teenager-Generation. Alle Erfolgs- und Popularitätsgrenzen brechen die Fünf endgültig 1999. "Sag mal weinst du oder ist das der Regen..." fragen sich mit ihnen Millionen von Teenagern in ganz Deutschland. Doch wie haben sie diese Zeit selbst erlebt?
Zwischen Pubertät und Popularität
Kim, Kai, Puffi, Flo und Gunnar wurden damals parallel zu ihren Fans erwachsen. Wie ging es ihnen in dieser Zeit? Wie haben sie die Phase zwischen Pubertät und Popularität erlebt? Bei einem Wiedersehen 20 Jahre nach der Trennung konnten sich die Fünf weder ein neues Album noch eine Teenie-Revival-Tour vorstellen. Stattdessen haben sie für "Echt - Unsere Jugend" tief in ihrer Film- Schatzkiste gegraben und private Aufnahmen für eine dokumentarische Aufarbeitung zur Verfügung gestellt. Insgesamt 240 Stunden Material hat Kim Frank in eineinhalb Jahren Bearbeitungszeit für die Trilogie gesichtet und geschnitten.
Frank ist seit 1998 als erfolgreicher Video- und TV-Regisseur unterwegs, produzierte unter anderem Videos für Udo Lindenberg und alle Mark-Forster-Videos. In die dreiteilige Doku hat er alles gepackt, was die Band damals bewegte: Träume und Ängste, die erste große Liebe, die ersten Skandale und bleibende Freundschaften, auch nach der Trennung. Frank dazu: "Ich wollte was machen, das so nah wie möglich an dem ist, wie wir damals waren. Und da gehören die schönen, lustigen, aber auch schmerzhaften Momente dazu." Damalige und heutige Teenager dürften an den drei Mal 60 Minuten der Doku ihre echte Freude haben.