Eine skurrile Schutzmaßnahme: Darum haben Kakteen hier nun Hausverbot

Ein Bürgermeister im Sauerland hat eine ungewöhnliche Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung ergriffen: In städtischen Gebäuden in Plettenberg sollen künftig keine Kakteen mehr aufgestellt werden. Die Verletzungsgefahr durch die stacheligen Pflanzen sei schlichtweg zu hoch.

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© Richard Drury@Getty Images
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Das Verbot mag auf den ersten Blick kurios wirken, basiert jedoch auf einem realen Vorfall: Ein Mitarbeiter einer Schule in Plettenberg, verletzte sich an einem Kaktus so schwer, dass er ärztlich behandelt werden musste, wie die Rheinische Post berichtete. Weitere Einzelheiten zu dem Unfall bleiben aus Datenschutzgründen unter Verschluss.

Abenteuerlich, überzogen - überflüssig?

Ein Sprecher der Stadt äußerte sich besorgt zu dem Vorfall:

Was bei dem erwachsenen Mann eine Blessur am Arm war, hätte für ein kleines Kind an gleicher Stelle durchaus eine böse Verletzung im Gesicht werden können.

So kam es schließlich, dass Bürgermeister Ulrich Schulte auf die pieksige Angelegenheit reagierte. Wie das Online-Portal come-on meldete, hatte Schulte bereits im September ein stellenweise mit Ironie gespicktes Schreiben an sämtliche städtische Bedienstete gesendet:

Aus gegebenem Anlass sind sämtliche dienstlichen und privaten Kakteengewächse (Cactaceae) unverzüglich aus den städtischen Gebäuden zu entfernen. Für die Umsetzung und Überwachung sind die Hausmeister verantwortlich.

Auf mögliche Zweifel an der Maßnahme ging der für seinen Humor bekannte Bürgermeister auch gleich ein:

Auch wenn diese Anordnung für manche Beschäftigte abenteuerlich, überzogen, überflüssig oder lächerlich anmutet, hat sie mit dem Gesundheitsschutz aller Beschäftigten sowie vor allem Kindern in Schulen und Kindertagesstätten einen ernsten Hintergrund.

Schulte nimmt also seine Aufgabe als Bürgermeister, der für den Schutz der Menschen in seiner Gemeinde zuständig ist, durchaus ernst!

Sicherheit geht vor

Eine klare Abgrenzung zwischen „dienstlich“ und „privat“ wurde von Schulte nicht definiert. Dafür erläuterte er ausführlich, wie die stacheligen Pflanzen zu einer Gefahr werden könnten. Oft würden sie unbeachtet in ihren Töpfen "vor sich hin mutieren", könnten von der Fensterbank fallen oder bei unvorsichtigem Umgang schmerzhafte Verletzungen verursachen.

Ein komplettes Pflanzenverbot hält die Stadt aber nicht für notwendig, wie Sprecher Hanno Grundmann auf Nachfrage zum Thema erklärte:

Grünpflanzen sind in allen städtischen Gebäuden gern gesehen und auch reichlich vorhanden – es sollten eben nur keine Kakteen mehr sein.

Na, dann scheint ja in Plettenberg alles wieder seine Ordnung zu haben!

Wie und wo die stacheligen Übeltäter entsorgt oder umgesiedelt wurden, ist allerdings nicht bekannt.

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Verwendete Quellen:

Rheinische Post: Bürgermeister verbietet Kakteen wegen Verletzungsgefahr

come-on: Nach „Unfall“ in Schulgebäude: Bürgermeister erlässt kurioses Kaktus-Verbot

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