Als "Freshtorge" eroberte Torge Oelrich (34) aus Schleswig-Holstein mit seinen Parodien YouTube. Nun steht seine erste eigene sechsteilige Sketchcomedy-Sendung im Fernsehen an. "Einsame Herzen" ist ab dem heutigen Sonntag (4. Juni) in der ZDF-Mediathek und bei ZDFneo (ab 23:15 Uhr) zu sehen. Warum er sich für eine Datingshow-Satire entschieden hat, erzählt der frühere Erzieher im Interview mit spot on news. Dabei verrät er auch, wie "unspektakulär" sein Arbeitsalltag ist und wo er Inspiration für neue schräge Charaktere wie "Claudi, die Hundefrau" oder "Alpha-Mann Andy" findet.
Mit "Einsame Herzen" startet Ihre erste eigene Sketchcomedy im Fernsehen. Warum haben Sie sich für das Überthema Partnersuche entschieden?
Torge Oelrich: Weil es schon auch viele Menschen gibt, die sich wundern, dass sie keinen Partner oder keine Partnerin finden, und bei genauerem Hinsehen, sind es doch manchmal tragische Figuren, die vielleicht auch ein bisschen an sich arbeiten sollten. Zumindest bei meinen, natürlich völlig überzeichneten Figuren kann man schon verstehen, warum sie noch Single sind. Das fanden wir interessant. Uns war aber auch wichtig, eine Art Rahmen für alle Folgen zu haben, statt einfach einen Sketch an den nächsten zu reihen, die dann aber nichts miteinander zu tun haben.
Einige Figuren in der fiktiven Datingshow sind von Ihrem YouTube-Kanal "Freshtorge" bekannt. Auf ein Wiedersehen mit welchen Charakteren dürfen sich die Fans freuen?
Oelrich: Auf jeden Fall dabei ist Susanne Nörgel, die sich mit ihrem Mann Wolfgang zerstritten hat und nun eine neue Liebe bei "Einsame Herzen" sucht. Bauarbeiter Peter Pöppelmann wird von einer Kundin ordentlich angeflirtet. Claudi, die Hundefrau, wird dabei sein und ihre Tochter, Mareike, das Pferdemädchen sowie Sören, der norddeutsche HSV-Fan, der gerne mal einen Korn trinkt. Und dann gibt es noch ein Comeback einer sehr alten Figur, die wirklich nur die Fans der ersten Stunde kennen: Andi, der Mann im Werkzeugladen.
Das Besondere an der Sendung ist, dass Sie alle Figuren selbst spielen. Sie sind sehr wandlungsfähig. Wie haben Sie das gelernt?
Oelrich: Ich habe keine Schauspielausbildung gemacht und es gab auch in meiner Familie nie wen, der beruflich auf der Bühne gestanden ist. Ich weiß auch nicht, wie es bei mir dazu gekommen ist. In Rollen zu schlüpfen und Menschen zu parodieren, ist einfach eine große Leidenschaft von mir. Nach und nach wurde ich immer besser darin und so konnte ich es schlussendlich zum Beruf machen.
Sie haben Erzieher gelernt und erst auch in dem Beruf gearbeitet. Wie kam es zum Wechsel?
Oelrich: YouTube wurde immer größer und immer mehr. Irgendwann habe ich beides nur noch halb gemacht, vormittags war ich für die Kids da und nachmittags habe ich YouTube-Videos kreiert. Irgendwann wollte ich mich lieber auf eine Sache konzentrieren und die richtig gut machen. Als mein damaliger Chef an der Grundschule dann zu mir gesagt hat "Versuch es doch einfach mal mit YouTube - und wenn das nicht mehr läuft, kannst du jederzeit wieder herkommen", hat mir das unheimlich viel Sicherheit gegeben. Dann habe ich mich entschieden - und es nicht bereut.