Als Starregisseur James Cameron (68) 1994 mit "True Lies - Wahre Lügen" den Ausflug ins Agenten-Genre wagte, tat er dies mit einer Mischung aus brachialer Action und denkwürdigen One-Linern seines Hauptdarstellers, Arnold Schwarzenegger (75). Ab dem 19. April startet beim Streamingdienst Disney+ nun die Serien-Adaption und wirft die Frage auf: Funktioniert dieses Rezept fast 30 Jahre später im Serien-Format - und ohne Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis (64)?
Die Handlung und die Figuren sind dieselben geblieben. Einmal mehr führt der augenscheinlich langweilige Familienvater Harry Tasker ein riskantes Doppelleben als Top-Spion, ohne dass seine Frau Helen davon etwas ahnt. Im Gegenteil, sie wünscht sich ein wenig mehr Action in ihrer festgefahrenen Ehe - bis sie die Wahrheit über den tatsächlichen Job ihres Manns erfährt und selbst in den internationalen Kampf gegen den Terrorismus gerät.
Statt Schwarzenegger und Curtis spielen nun "Shameless"-Star Steve Howey (45) und "She-Hulk"-Schauspielerin Ginger Gonzaga (39) das Agenten-Ehepaar. Die Idee für die zwölf Folgen umfassende erste Staffel stammt von Drehbuchautor und Regisseur Matt Nix (51). Wirklich innovativ ist der Einfall, aus Kultfilmen der 80er und 90er Jahre eine Serie zu machen, selbstredend nicht.
Vom Kultfilm zur Kultserie? Kein Selbstläufer!
Schon "12 Monkeys", "Fargo", "Addams Family" und "Terminator" wurden mal mehr, mal weniger erfolgreich ins Serienfach überführt. Die größten Überscheidungen mit "True Lies" dürfte in dieser Hinsicht aber die "Lethal Weapon"-Reihe aufweisen, die vor rund acht Jahren zur Serie wurde. Statt Curtis und Schwarzenegger zankten sich im Film-Franchise Mel Gibson (67) und Danny Glover (76) wie ein (für den Scheiß zu) altes Ehepaar, während sie gemeinsam bösen Buben das Handwerk legten. In der TV-Adaption taten es schließlich Clayne Crawford (44) als Martin Riggs und Damon Wayans (62) als Roger Murtaugh. Doch nach nur drei Staffeln war Schluss, der negativ am Set aufgefallene Crawford wurde zudem ab Season zwei von Seann William "Stiffler" Scott (46) ersetzt.
Ob es "True Lies" überhaupt auf drei Staffeln bringen wird, darf angesichts der ersten Reaktionen zumindest angezweifelt werden. In den USA läuft die Serie schon seit Anfang März dieses Jahres. Die Zuschauer-Stimmen scheinen jedoch die Befürchtung zu bestätigen, dass es die Serie nicht vermag, den überkandidelten Charme der Vorlage zu reproduzieren. Und auch die Chemie der Hauptdarsteller käme nicht annährend an die von Curtis/Schwarzenegger heran. Jeder mit Disney+-Abo kann sich ab dem 19. April selbst eine Meinung darüber bilden.