Fette Hochzeit, dünne Beweislage: Die Kino-Tipps im September

Ein neuer Fall für Hercule Poirot, der zukünftige Kampf gegen die KI, ein letztes Hauruck der "Expendables" und Ahnenforschung auf Griechisch: Das sind die Kino-Tipps im September.

Fette Hochzeit, dünne Beweislage: Die Kino-Tipps im September
© © 2023 Focus Features, LLC. / Leonine
Fette Hochzeit, dünne Beweislage: Die Kino-Tipps im September

Nach einem eher durchwachsenen Kino-Monat, in dem das Sommerloch mit voller Wucht zuschlug, kehrt im September das Blockbuster-Potenzial zurück auf die Leinwand. Los geht es mit dem dritten Teil des ebenso charmanten wie erfolgreichen Überraschungshits "My Big Fat Greek Wedding". Nach Orient-Express und Nil erlebt in "A Haunting in Venice" Schnurrbart-Ermittler Hercule Poirot (Kenneth Branagh, 62) seinen ebenfalls dritten Fall. Zum gar vierten (und wohl letzten) Mal gibt es in "The Expendables 4" von Sylvester Stallone (77) und Co. auf die Mütze. Zum Abschluss wird in "The Creator" weitergesponnen, wie uns die KI eines Tages knechten könnte - oder ist es umgekehrt?

"My Big Fat Greek Wedding 3", 7. September

"Wir fahren nach Griechenland!" In "My Big Fat Greek Wedding 3" begibt sich der Chicagoer Portokalos-Clan auf die Suche nach seinen Wurzeln und erfüllt damit den letzten Wunsch des verstorbenen Familienpatriarchen Gus: Die Familie besucht sein Heimatdorf in Griechenland. Neben Gus' Tochter Toula (Nia Vardalos, 60) ist natürlich auch ihr Mann Ian (John Corbett, 62) dabei, der in Teil eins in die griechische Sippe eingeheiratet hatte. Schon am Flughafen treffen sie auf eine junge Frau, die über sehr viele Ecken mit den Portokalos verwandt ist. Doch die Suche nach Gus' Heimatdorf gestaltet sich schwieriger als gedacht.

Einschätzung:

Mit Ausnahme von Gus-Darsteller Michael Constantine, der im August 2021 mit 94 Jahren verstarb, versammelt "My Big Fat Greek Wedding 3" wieder sämtliche schrill-liebenswerten Figuren aus den vorangegangenen Teilen. Ob die bekannte "My Big Fat Greek Wedding"-Formel auch ein drittes Mal funktionieren kann, wird sich zeigen müssen. Die Voraussetzungen hierfür sind mit dem neuen Setting jedenfalls mehr als gegeben. Zumal bei Teil drei erstmals Hauptdarstellerin und Drehbuchautorin Nia Vardalos höchstpersönlich die Regie übernahm.

"A Haunting in Venice", 14. September

Der neueste spannende Fall für Meisterdetektiv Hercule Poirot (Branagh) spielt im düster-unheimlichen Venedig der Nachkriegszeit am Abend vor Allerheiligen. Poirot, inzwischen im Ruhestand, lebt im selbstgewählten Exil in der glamourösesten Stadt der Welt. An besagtem Abend nimmt er nur widerwillig an einer Séance in einem verfallenen Palazzo teil, in dem es angeblich spukt. Als einer der Gäste ermordet wird, gerät der Detektiv in eine abgründige Welt voller Schatten und Geheimnisse.

Einschätzung:

Sowohl am Neuauflagen-Auftakt in Form von "Mord im Orient Express" (2017) als auch am "Tod auf dem Nil"-Remake im vergangenen Jahr schieden sich die Geister. Ob mit der dritten Verfilmung einer Kriminalgeschichte von Agatha Christie (1890-1976), einmal mehr von und mit Kenneth Branagh, nun alle besänftigt werden? Immerhin: "A Haunting in Venice" hat sich Christies "Die Schneewittchen-Party" zum Vorbild genommen, die vielleicht nicht ganz so präsent wie die beiden vorangegangenen Fälle sein dürfte.

"The Expendables 4", 21. September

Ausgerüstet mit sämtlichen Waffen, die sie in die Finger bekommen können, und den Fähigkeiten sie auch zu benutzen, sind die Expendables das ultimative Verteidigungs-Team - sie werden gerufen, um die Welt zu retten, wenn alle anderen Optionen vom Tisch sind. Die Söldnertruppe um Barney Ross (Stallone) tritt nun an für einen letzten großen Auftrag, bei dem Lee Christmas (Jason Statham, 56) Verantwortung übernehmen muss. An seiner Seite: Jede Menge neuer Teammitglieder mit ausgefallenen Kampf-Stilen und Taktiken.

Einschätzung:

Slys Einsatztruppe in "The Expendables 4" hat sich im Vergleich zu den Vorgängern deutlich verjüngt, unbedingt namhafter ist sie allerdings nicht geworden. So sind etwa Harrison Ford (81), Mel Gibson (67), Antonio Banderas (63), Jet Li (60) und Arnold Schwarzenegger (76) nicht mehr mit von der Partie. An ihrer Stelle kämpfen nun unter anderem Megan Fox (37), Andy Garcia (67) und Curtis Jackson - besser bekannt als 50 Cent (48). Ob die altbekannten Zugpferde Stallone, Statham und Dolph Lundgren (65) den Karren noch einmal gezogen bekommen? Für Fans der Reihe sicherlich einen Blick wert, doch auch sie dürften langsam zu dem Schluss kommen, dass die "Expendables" langsam auch "expired" sind.

"The Creator", 28. September

Inmitten eines künftigen Krieges zwischen der Menschheit und den Kräften der künstlichen Intelligenz wird Joshua (John David Washington, 39), ein abgeklärter ehemaliger Special-Forces-Agent, rekrutiert, um den Creator zu jagen und zu töten. Der Creator, ein schwer fassbarer Architekt einer fortschrittlichen KI, entwickelte eine mysteriöse Waffe, die den Krieg zwar beenden kann, aber gleichzeitig auch die Menschheit komplett auslöschen würde. Joshua und sein Team durchqueren die feindlichen Linien und dringen in das dunkle Herz des von der KI besetzten Territoriums... Nur um herauszufinden, dass die weltverändernde Waffe, die er zerstören soll, eine KI in Form eines kleinen Kindes ist.

Einschätzung:

Welche Ausmaße wird die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenzen noch nehmen? Diese Frage ist im Science-Fiction-Genre nicht neu, James Camerons (69) "Terminator"-Filme lassen grüßen. Statt Skynet und Terminatoren lässt in "The Creator" eine andere KI ihre Bomben und Blechschergen auf die Menschheit los. Darin wird jedoch weniger Schwarzweiß gemalt und der Frage nachgegangen, welche Daseinsberechtigung das künstliche Leben hat. Zwar auch nicht neu, wenn man einen Blick auf "Blade Runner" und diverse ähnliche Streifen wirft. Angesichts der jüngsten KI-Fortschritte im realen Leben ist die Thematik aber vielleicht so relevant wie noch nie zuvor.

Sylvester Stallone: Ganz verliebt im Italien-Urlaub Sylvester Stallone: Ganz verliebt im Italien-Urlaub