Viele Unfälle passieren auf der Straße oder Zuhause: Während das Anrühren und Mischen von Cremes und Haarpflegeprodukten ziemlich einfach von der Hand geht, ist die Herstellung von Seife mit einem gewissen Risiko behaftet. Laut der Webseite Smarticular sind chemisches Grundwissen und eine sorgfältige und vorsichtige Arbeitsweise Voraussetzung.
Ein absoluter Horrorunfall
Da für Seifenkreationen ätzende Lauge benötigt wird, sind das Tragen einer Schutzbrille sowie Gummihandschuhe unbedingt notwendig. Denn sollte mal etwas von dem Gemisch auf Augen oder Haut spritzen, sind schwere Verätzungen die Folge.
Wie der Nachrichtensender 7News berichtete, ist der 24-jährigen Marta Bustos Góngora genau dieser Horrorunfall passiert. Die Natronlauge verätzte ihre Augen und die junge Frau musste daraufhin in die Notaufnahme des Harborview Medical Center in Seattle gebracht werden.
Doch nicht nur ihre Augen erlitten großen Schaden. Narben im Gesicht und auf den Augenlidern erschwerten es ihr zusätzlich, die Augen überhaupt zu öffnen. Dem Magazin La Voz de Galicia erzählte Marta, wie es zu dem Unfall kommen konnte:
Eines Tages, während ich die zweite Charge Seife machte, explodierte mir die Mischung ins Gesicht. Ich weiß immer noch nicht genau, warum, denn die Temperatur und die Menge waren eigentlich korrekt. Es führte dazu, dass meine Brille von meinem Gesicht flog, ich mir das gesamte Gesicht verbrannte und praktisch sofort erblindete.
Laut der Ärzt:innen des Krankenhauses sei die einzige Chance, der Spanierin zu helfen, eine Hornhauttransplantation.
Zwischen Trauma und Hoffnung
Als wäre die Situation nicht schon traumatisch genug, geschah der Unfall mitten in der Corona-Pandemie, in der sich Marta am anderen Ufer des Ozeans befand, weit entfernt von ihrer Familie und ihrem Heimatland. 7News zitierte Martas Mutter, Anna Góngora:
Sie besitzt eine Aufenthaltserlaubnis, hat jedoch keinen Zugang zu einer Krankenversicherung. Sie hat schwere Verbrennungen im Gesicht und an den Augen, und ihre Hornhäute sind vollständig verbrannt.
Daher startete sie eine extrem erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne auf der Webseite GoFundMe, die in nur drei Tagen 220.000 Euro einbrachte. Was von den Spenden übrig blieb, spendete die Familie laut Aussagen auf Social Media an wohltätige Organisationen.
Vier Mal wurde die 24-Jährige über neun Tage operiert. Die Behandlung schlug an und machte ihre Mutter überglücklich, die den Heilungsprozess ihrer Tochter aufgrund der Pandemie von Spanien aus verfolgen musste:
Marta geht es gut, und sie ist zufrieden mit den Fortschritten. Ihr linkes Auge erholt sich schneller, aber insgesamt ist der Druck in beiden Augen stabil. Obwohl sie sich noch im Krankenhaus befindet, könnte sie bald ihre erste Nacht außerhalb verbringen.
Der Vorfall hat Marta viel über das Leben gelehrt - so viel, dass sie sogar ein Buch über ihre Geschichte veröffentlichte. Cuando perdí mis ojos marrones (Testimonios de vida) ("Als ich meine braunen Augen verlor, Lebenszeugnisse") erschien 2023 und ist ein Buch, das von Tragödie handelt, jedoch auch von Widerstandskraft, von Überlebenswille und Zuversicht. Es zeigt, dass selbst in den scheinbar dunkelsten Momenten immer ein Licht der Hoffnung leuchtet.
Ob Marta ihr Augenlicht am Ende wiedererlangte, seht ihr im Video!
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Verwendete Quellen:
Smarticular: Naturseifen selbst herstellen – der Ablauf 7News: Attempt to make homemade cosmetics leaves Spanish woman in Seattle burned, blinded
La Voz de Galicia: La historia de Marta Bustos, de quedarse ciega fabricando jabón a recuperar la vista gracias a la medicina