Bradley Coopers (48) neuester Film "Maestro" hat in Venedig Weltpremiere gefeiert. Das Biopic über den jüdischen Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein (1918-1990), in dem Cooper unter anderem als Regisseur fungiert und die Hauptrolle spielt, erhielt am Samstagabend bei den Filmfestspielen in Venedig siebenminütige Standing Ovations.
Maskenbildner entschuldigt sich für Nasenprothese in "Maestro"
Vorab sorgte "Maestro" besonders mit Coopers im Film vorkommender Nasenprothese für negative Schlagzeilen. Das umstrittene Requisit ist von einigen Social-Media-Usern als antisemitisch kritisiert worden. Auf der Pressekonferenz des Films in Venedig hat sich nun der Oscar-prämierte Maskenbildner Kazu Hiro ("Die dunkelste Stunde", 54) laut "Variety" für seine Kreation entschuldigt - und gleichzeitig die Beweggründe hinter dem künstlerischen Vorgehen der Produktion erklärt.
"Das habe ich nicht erwartet", sagte Hiro. "Es tut mir leid, dass ich die Gefühle einiger Menschen verletzt habe." Das Ziel des Filmteams sei es gewesen, Bernsteins "wirklich ikonischen Look, den jeder kennt" im Biopic "so authentisch wie möglich darzustellen". Es gäbe so viele Aufnahmen des legendären Künstlers. Cooper und Hiro seien in "Maestro" bemüht gewesen, diesem bekannten Aussehen gerecht zu werden.
Bernstein-Nachfahren und jüdische Organisationen verteidigen Bradley Cooper
Mit Jamie (70), Alexander (68) und Nina Maria Felicia Bernstein (61) waren auch drei Kinder des berühmten Musikers bei der Venedig-Premiere von Coopers neuestem Werk anwesend. Jamie Bernstein bezeichnete die Kontroverse um die Nasenprothese in "Maestro" vor der Vorführung des Films gegenüber "Vanity Fair" als "nervige Ablenkung". "Die Leute, die nur darauf warteten, sich über etwas aufzuregen, warteten nur darauf, sich darauf zu stürzen", so die Komponistin.
Zuvor hatten auch jüdische Organisationen in den USA Cooper gegen den Vorwurf des sogenannten "Jewfacings" in Schutz genommen. "Im Laufe der Geschichte wurden Juden in antisemitischen Filmen und in der Propaganda oft als böse Karikaturen mit großen, hakigen Nasen dargestellt", ließ die Anti-Defamition League (ADL) vor einigen Tagen erklären. Der Film "Maestro", der "ein Biopic über den legendären Dirigenten Leonard Bernstein ist, ist das nicht", so die ADL.