Eine künstliche Hüfte wird in verschiedenen Fällen eingesetzt, um die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern und Bewegungseinschränkungen zu reduzieren. Häufig wird sie laut gesundheitsinformation.debei fortgeschrittenen Formen von Arthrose verwendet, einer degenerativen Gelenkerkrankung, die zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Mobilität führt. Ebenso kann sie bei rheumatoider Arthritis notwendig werden.
Metallvergiftung durch künstliches Gelenk
Ein weiterer Anlass für die Implantation eines künstlichen Hüfters sind Hüftfrakturen, insbesondere bei älteren Menschen, deren Knochen durch Osteoporose geschwächt sind. Auch bei bestimmten angeborenen Fehlbildungen oder Hüftdysplasien kann eine Prothese erforderlich sein, um die Funktion des Gelenks zu gewährleisten. In jedem Fall soll das neue Gelenk jedoch helfen und nicht schaden.
Tausende von Patient:innen, die einen künstlichen Hüftersatz erhalten haben, könnten aufgrund der unentdeckten Abnutzung der verwendeten Implantate einem Risiko einer Metallvergiftung ausgesetzt sein, warnen jetzt Aktivist:innen in Großbritannien.
Zwischen 2009 und 2017 werden laut Daily Mail auf der Insel Kobalt-Chrom-Implantate eingesetzt – insbesondere bei jüngeren Patient:innen, von denen man angenommen hat, dass sie am meisten davon profitieren würden.
Diese Implantate werden bei ihrer Einführung zunächst als bahnbrechend angepriesen, da sie flexibler als traditionelle künstliche Gelenke seien und mehr vom ursprünglichen gesunden Gewebe bewahrt blieben. Später stellt sich laut Daily Mail jedoch heraus, dass diese Implantate, die Kobalt enthielten, sich zersetzen konnten, wodurch winzige Metallpartikel in den Blutkreislauf gelangen konnten und eine Reihe potenzieller Gesundheitsprobleme hervorrufen könnten.
Eine Kobaltvergiftung wird laut heute.at mit Gedächtnisverlust, Depressionen, Seh- und Hörstörungen sowie Herzversagen und Nervenschäden in Verbindung gebracht. Genau das erlebt die ehemalige Fitnesstrainerin Tracey O'Neill.
Die Auswirkungen auf die Gesundheit einer Patientin
In einem Gespräch mit The Telegraph teilt sie nun öffentlich mit, wie sich das Hüftimplantat negativ auf ihre Gesundheit ausgewirkt hat. O'Neill hat wohl gehofft, dass der Eingriff ihr helfen würde, ihre Beweglichkeit zurückzugewinnen, als sie sich im Jahr 2014 im Alter von 46 Jahren zum ersten Mal einer Hüftoperation unterzogen hat.
Stattdessen litt sie über Jahre hinweg unter gesundheitlichen Beschwerden, die ihr das Gefühl gegeben haben, "im Körper einer 90-Jährigen gefangen" zu sein, so Daily Mail. Irgendwann haben die Menschen um sie herum dann schon an ihrem Geisteszustand gezweifelt.
Obwohl sie laut Daily Mail jahrelang unter diesen Beschwerden leidet und der britische Gesundheitsdienst NHS den allgemeinen Einsatz dieser Implantate 2017 einstellt, dauert es noch bis ins Jahr 2020, bis Mediziner:innen den Zusammenhang zwischen den Symptomen und dem künstlichen Gelenk erkannt haben.
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Verwendete Quellen:
Daily Mail: Poisoned by a hip replacement: Fears thousands may be at risk as woman claims implant op wrecked her life
gesundheitsinformation.de: Hüftarthrose
heute.at: Schmerzen, Verwirrung – Hüft-Implantat vergiftete Frau