Pompeji: Neue DNA-Analysen enthüllen überraschende Details über die Opfer und ihre Herkunft

Wer die eindringlichen Bilder der Katastrophe von Pompeji betrachtet, spürt unweigerlich den tragischen Schrecken dieses Ereignisses. Die von Vulkanasche konservierten Körper scheinen Geschichten von Familien zu erzählen, die im Angesicht der glühenden Lava gemeinsam den Tod fanden. Doch neue DNA-Analysen bringen überraschende Erkenntnisse über die Identität und Beziehungen der Opfer ans Licht.

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© Buena Vista Images@Getty Images
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DIE GRÖSSTEN NATURKATASTROPHEN

Laut dem Magazin Geo starben beim verheerenden Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. etwa 2.000 Menschen, rund 18.000 konnten rechtzeitig fliehen. Pompeji, das römische Städtchen am Golf von Neapel, wurde von einer tödlichen Mischung aus Lava, Schlamm und Asche überrollt und vollständig verschüttet. Die beeindruckenden Ruinen und konservierten Überreste der Opfer erzählen noch heute von diesem schicksalhaften Tag und ziehen jährlich mehr als zwei Millionen Tourist:innen an.

Pompejis Opfer: Geschichten von Familien?

Wie Geo berichtete, wurden die Opfer dieser Katastrophe "förmlich eingebacken". Nachdem die Asche erkaltet und die Leichen verwest waren, konnten die so entstandenen Hohlräume mit Gips ausgegossen und für die Nachwelt eindrucksvoll erhalten werden.

Das Bild, was die Wissenschaft so dargestellt hat, zeigt unter anderem Familien, die sich im Moment des Todes umklammern, sowie erstickende Tiere und Menschen mit vor Angst und Schreck verzerrten Gesichtsausdrücken.

Aber sind es wirklich Menschen in Familienkonstellationen, die sich dort verzweifelt in den Armen halten? Neue DNA-Analysen von Skelettresten legen laut Sky News etwas ganz Anderes nah.

Unerwartete Entdeckungen

Forscher:innen nahmen 14 Gipsabdrücke aus Pompeji genauer unter die Lupe, darunter das bekannte Paar aus dem sogenannten „Haus des goldenen Armbands“, benannt nach einem Schmuckstück, das eines der Opfer trug. Bislang galten die Überreste als Mutter und Kind. Zwei weitere Personen, die ebenfalls dort gefunden wurden, wurden lange als Kernfamilie des Hauses interpretiert.

Die DNA-Analysen erzielten jedoch überraschende Ergebnisse: Nicht die Mutter, sondern ein Mann hielt das Kind in den Armen – ohne verwandtschaftliche Beziehung. Auch die beiden anderen Personen entpuppten sich als männlich, ohne familiäre Bindung zueinander.

Für Alissa Mittnik, Wissenschaftlerin vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, ist diese neue Information sehr überraschend, wie Sky News zitierte:

Wir konnten einige der bisherigen Annahmen widerlegen oder infrage stellen, die darauf basierten, wie diese Personen in Beziehung zueinander gefunden wurden. Das eröffnet neue Interpretationsmöglichkeiten, wer diese Menschen gewesen sein könnten.

Die Ergebnisse der Studien wurden in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht.

Schmelztiegel der Kulturen

Des Weiteren enthüllten die Untersuchungen auch Spannendes über die Bevölkerung Pompejis. Die DNA-Analysen belegten, dass viele Einwohner:innen Wurzeln im östlichen Mittelmeerraum hatten. Dies zeigt, wie mobil und multikulturell das Römische Reich damals war. Pompeji war eine pulsierende, wohlhabende Stadt, die Menschen aus unterschiedlichsten Regionen anzog.

Laut Planet Wissen hatte die Stadt einen geschäftiger Hafen, in den regelmäßig Schiffe aus Griechenland, Spanien, Nordafrika und dem Nahen Osten einliefen und ferne Güter wie Papyrus, Gewürze, Trockenobst und Keramik mitbrachten.

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Verwendete Quellen:

Geo: POMPEJI - Protokoll des Infernos

Sky News: Pompeii DNA evidence suggests victims not as they seemed

Planet Wissen: Das antike Rom - Pompeji

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