Schauspielerin Heike Makatsch (52) als "Tatort"-Ermittlerin Ellen Berlinger ist nach Ausstrahlung der aktuellen Folge "Aus dem Dunkel" (8. Oktober ab 20:25 Uhr, das Erste) Geschichte. Die Mainzer Ausgabe der Krimireihe wird aus Kostengründen eingestellt. Zum Finale Furioso wird es nochmal spannend, so viel kann bereits vorab verraten werden. Doch trauert man nach dem Ende des Films der SWR-Entscheidung nach, in Zukunft mehr auf unbekanntere Gesichter setzen zu wollen? Oder vermisst man Heike Makatsch schon am Montagmorgen?
Darum geht's in "Aus dem Dunkel"
Ellen Berlinger (Makatsch) trifft auf den tragischen Schauplatz eines vermeintlichen Selbstmords: Eine Frau ist von ihrem Balkon gestürzt. Aus einer Wohnung, die durch verklebte Fenster und desolaten Zustand ihre innere Zerrüttung widerspiegelt. Hauptkommissar Thomas Engels (Andreas Döhler, 49), der vergeblich versucht hatte, die Tote vor einem unbekannten Stalker zu bewahren, kann am Tatort erste Erkenntnisse liefern. Er ist überzeugt: Das Opfer wurde in den Selbstmord getrieben. Trotz des Widerstands von Kollege Lukas Wagner (Ludwig Trepte, 35) und Engels' Chef Zerrer (Rainer Sellien, 59) nimmt Berlinger die Ermittlungen auf.
Als sich die verängstigte Julia Ritter (Susanne Wuest, 44) mit einer ähnlichen Stalking-Geschichte an die Polizei wendet, sieht Berlinger ihre Vermutungen bestärkt. Ritter wird von einem heimtückischen Täter systematisch demontiert - ihr Ruf, ihre Selbstwahrnehmung, ihre Lebensfreude. Mit der festen Entschlossenheit, Ritter zu schützen, formiert Berlinger ein Team, dem auch Wagner und Engels angehören. Zusammen bemühen sie sich, die verzweifelte Frau vor dem unbekannten Peiniger zu schützen und gleichzeitig seine Identität aufzudecken. Doch erschütternde Hinweise lassen die schreckliche Vermutung zu: Der Täter könnte aus den eigenen Reihen stammen. Und plötzlich wird auch Berlinger selbst belästigt ...
Lohnt sich das Einschalten?
Ja, allein schon wegen der Tatsache, dass es der letzte "Tatort" mit Heike Makatsch als Ellen Berlinger sein wird. Irgendwie war das Verhältnis Makatsch und "Tatort" von Anfang an ein Missverständnis. Das größte Problem: Keine Beständigkeit in der Rolle. In rund sieben Jahren wurden nur fünf Filme gedreht, mit wechselnden Kollegen und Teams an unterschiedlichen Orten. So kann sich keine Rolle entwickeln, wofür Makatsch als immer noch überzeugende Ellen Berlinger überhaupt nichts kann.
Man hätte mehr auf die Marke Makatsch als Zugpferd beim SWR setzen müssen. Warum dies nicht geschah? Niemand weiß das so genau. So bleibt nach nur einer Handvoll Filmen zu sagen: Chance verpasst. Sowohl die Rolle der taffen Berlinger als auch die Schauspielerin Makatsch klingen immer noch wie eine ideale Lösung. Doch der gute Ansatz hat es trotz der langen Zusammenarbeit leider nie über einen Versuchsstatus hinausgebracht.
Dennoch gelang den Machern mit dem aktuellen Film "Aus dem Dunkel" ein starkes Finale: Tolle Darsteller bis in die Nebenrollen hinein, spannende Geschichte mit einigen interessanten Wendungen und Charakteren, realistische Darstellungsweise. Einziges Manko: Recht schnell ist klar, dass eigentlich nur eine Person als Täter infrage kommen kann. Dennoch ein würdiger Abschied für Makatsch und ihre Ellen Berlinger, die irgendwie mehr verdient hätte als das Aus nach nur fünf Einsätzen. Schade.