"Teufelsgeld": der sensationelle Schatzfund der Germanen in den Niederlanden

Eine spektakuläre Ausgrabung in den Niederlanden weckt das Interesse an rituellen Praktiken der Germanen und deren mysteriöse Verbindung zum sogenannten "Teufelsgeld".

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© Jordi Salas@Getty Images
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Weltweit suchen Forschende und Archäolog:innen nach Schätzen oder nach Wracks von untergegangen Schiffen – und ab und zu werden sie fündig. Sogar Privatpersonen haben bei der Suche manchmal Glück. Im Jahr 2015 zum Beispiel ist man laut Augsburger Allgemeinevor der Küste Kolumbiens, wo Shakira eine Statue bekommen hat, auf die Galeone San José gestoßen, die mit Gold und Edelsteinen beladen ist. Der Wert des Schatzes wird auf mehrere Milliarden US-Dollar geschätzt.

Schatz liegt in den Niederlanden

Und nun gibt es wieder eine sensationelle Ausgrabung. Dieses Mal ist der Schatz gar nicht weit weg von Deutschland – und nicht auf einer Baustelle, wo es ebenfalls vor kurzem einen Fund gegeben hat. Dieses Mal ist man auf der niederländischen Seite bei Hezingen fündig geworden. Archäolog:innen haben laut Bild ungefähr 100 Gold- und Silbermünzen, goldene Anhänger, Ohrringe sowie Gold- und Silberbrocken geborgen.

Anscheinend ist die Anlage, in der man den Schatz gefunden hat, zu rituellen Zwecken genutzt worden. Man hat dort nämlich auch Tierknochen gefunden, was auf eine entsprechende Opfergabe hindeutet. Der niederländische Ausgrabungsleiter de Kort schätzt laut Bild, dass es Germanen gewesen sind, die ihren Riten an dieser Stelle nachgegangen sind.

Es geht um Münzen sowie Gold- und Silberstücke

Der Fund enthält auch ziemlich seltene Münzen, die offenbar am Anfang des 7. Jahrhunderts in Frankreich geprägt worden sein könnten. Doch die Gold- und Silberstücke sind nicht das einzige, was entdeckt worden ist. Wie Bild berichtet, gibt es an jener Stelle Löcher im Boden. Diese deuten darauf hin, dass sich Holzpfosten darin befunden haben könnten – mit einem zentralen Balken, der eine "heilige Säule" gewesen sein könnte.

Archäolog:innen gehen laut Bild davon aus, dass die Holzstämme mit den Tagundnachtgleichen im Frühling und Herbst zu tun haben und so Hilfsmittel für die örtliche Landwirtschaft gewesen sein könnten – immerhin wichtige zeitliche Markierungspunkte für den Ackerbau.

Spannend wäre zu wissen, wann die Menschen die Kultstätte verlassen haben oder verlassen mussten. Denn Germanen sind zu jener Zeit nicht gerade beliebt bei den Christ:innen dieser Region. Forschende äußern laut Bild die Vermutung, dass es zur Zeit der Christianisierung gewesen sein könnte, dass die Stätte aufgelöst werden muss.

Die Christianisierung der germanischen Völker stellt laut die-bibel.de einen wesentlichen Bestandteil der europäischen Geschichte dar. Dieser Prozess erstreckt sich von der Gründung der gotisch-arianischen Kirchen im vierten Jahrhundert bis zur vollständigen Christianisierung Skandinaviens im zwölften Jahrhundert.

Die Christ:innen haben Münzen, wie sie in der Kultstätte jetzt gefunden worden sind, laut merkur.de "Teufelsgeld" genannt. Sie wollten, dass die Menschen, die (noch) keine Christ:innen waren, Wodan und anderen Göttern abschwören und auf Opfergaben verzichten.

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Verwendete Quellen:

merkur.de: Forscher entdecken Schatz in Nachbarland: Was es mit dem „Teufelsgeld” auf sich hat
Bild: Forscher finden Gold an deutscher Grenze
die-bibel.de
: Christianisierung der Germanen
Augsburger Allgemeine: Diese großen Schätze hat noch niemand gefunden

Jahrtausendealter und höchst ungewöhnlicher Goldschatz von Archäologen entdeckt Jahrtausendealter und höchst ungewöhnlicher Goldschatz von Archäologen entdeckt