Es ist nunmehr über anderthalb Jahre her, dass der kleine Émile verschwunden ist, und doch lässt der Fall die Menschen nicht los. Am 25. März, ein Jahr nach dem Fund seiner Knochen, tauchte eine schockierende Nachricht auf: Vier Mitglieder von Émiles Familie wurden in Polizeigewahrsam genommen – seine beiden Großeltern sowie zwei ihrer volljährigen Kinder. Die Ermittlungen nehmen seither eine beunruhigende Wendung. Neue Erkenntnisse, insbesondere aktuelle Gutachten, haben die Untersuchungen vorangebracht, aber auch zahlreiche Fragen aufgeworfen.
Am Montag, dem 31. März, beantwortete Damien Delseny, Leiter der Polizei- und Justizredaktion bei Le Parisien, die Fragen der Leser:innen und lieferte dabei wichtige Informationen über den Zustand von Émiles Körper sowie über den Fortgang der Ermittlungen. Eine der erschütterndsten Hypothesen ist diejenige, dass der Körper über Monate hinweg in einem Gefrierschrank aufbewahrt wurde.
Der Körper von Émile: eine rätselhafte Konservierung über Monate hinweg
Die neuesten Gutachten haben ein äußerst verstörendes Detail ans Licht gebracht: Émiles Körper wurde über mehrere Monate hinweg in einer "sterilen" Umgebung aufbewahrt. Das bedeutet, dass der kleine Junge an einem Ort gelagert wurde, der vor Witterungseinflüssen geschützt war – eine Tatsache, die viele Fragen aufwirft. Damien Delseny betonte, dass es noch zu früh sei, mit Sicherheit zu sagen, dass der Körper in einem Gefrierschrank gelagert wurde, da dies nur eine von mehreren Hypothesen sei.
Eine weitere von den Ermittler:innen verfolgte Spur geht davon aus, dass der Körper möglicherweise in einem einfachen "Schrank" aufbewahrt wurde. Die durchgeführten Durchsuchungen im Dorf Haut-Vernet führten jedoch nicht zur Entdeckung des Körpers, was Zweifel an seinem tatsächlichen Aufenthaltsort aufkommen lässt. Auch der Weg, den der Körper möglicherweise zurückgelegt hat, um versteckt zu werden, bleibt unklar, und bisher gibt es weder Hinweise, die die Hypothese eines Ortswechsels bestätigen, noch solche, die sie widerlegen würden.
Während der Polizeigewahrsam der Großeltern von Émile und zweier ihrer volljährigen Kinder, die am 27. März wieder freigelassen wurden, wurde eine Theorie aufgestellt, um die Tragödie zu erklären. Laut den Großeltern könnte es sich um einen Verkehrsunfall handeln. Diese Hypothese wurde geäußert, um die Blutspuren zu erklären, die auf einem Pflanzkübel gefunden wurden – allerdings haben diese Spuren bisher keine eindeutigen Ergebnisse geliefert. Derzeit ist die Ermittlung noch im Gange, und es gibt nach wie vor keine Gewissheit über die Todesursache von Émile. Auch wenn die Unfalltheorie weiterhin in Betracht gezogen wird, bleibt die Möglichkeit einer vorsätzlichen Tat ebenfalls im Raum. Die Maßnahmen zur Vertuschung des Leichnams und die Versuche, Spuren zu beseitigen, verleihen dem Fall jedoch eine deutlich kriminellere Dimension.
Endlose Fragen
Mit jedem Monat, der vergeht, häufen sich die Fragen – und jede neue Enthüllung erhöht die Anspannung rund um diesen Fall, der immer wieder neue Wendungen nimmt. Zuletzt beging der Priester, der Émile getauft hatte und Verdacht gegenüber der Familie hegte, Selbstmord.
Warum wurde der Körper so lange versteckt und verlegt? Welche Rolle spielten die Personen, die in Polizeigewahrsam genommen wurden? Warum konnten die Durchsuchungen im Dorf keine neuen Hinweise liefern?
Die Ermittlungen scheinen zwar voranzukommen – aber jede Antwort wirft nur noch mehr Rätsel auf.
Im Moment ist es unmöglich abzuschätzen, ob der Fall Émile durch neue Erkenntnisse eine andere Wendung nehmen wird. Der kleine Junge, dessen Mutter sich von den Großeltern distanziert hat, bleibt in den Gedanken aller präsent. Die Wahrheit darüber, was wirklich passiert ist, scheint weiterhin weit entfernt – und mit jedem Tag ohne Antworten wächst der Schmerz der Ungewissheit.
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Verwendete Quelle:
Le Parisien: Mort du petit Emile : « Il semble que la lésion sur son crâne soit plutôt en lien avec un coup »
Aus dem Französischen übersetzt von Ohmymag Frankreich