Im September 2023 wollte die junge Frau mit dem Zug zu ihrem Freund Tao nach Straßburg fahren. Doch sie kam nie am Zielort an. Trotz intensiver Suche fehlte monatelang jede Spur von Lina, was ihre Familie in Angst und Ungewissheit versetzte. Erst nach über einem Jahr wurde die Leiche des Mädchens in der Nähe von Nevers im Département Nièvre, 500 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt, gefunden.
Tod durch Ersticken? Die Behauptung scheint nicht zu stimmen
Der Hauptverdächtige, Samuel Gonin, ein der Justiz unbekannter Familienvater, hatte im Juli letzten Jahres Selbstmord begangen. Es war sein Fahrzeug, das dazu führte, dass die Leiche des Teenagers vor seinen Augen gefunden wurde. Die Ermittler:innen verfolgten die Routen ihres Wagens zurück, bis sie diese wenig besuchte Wasserstelle fanden. Die Gerichtsmediziner:innen führten am 19. Oktober die Autopsie von Linas Leiche durch. Und obwohl die Ergebnisse noch nicht bekannt gegeben worden waren, enthüllte Le Parisien nun die Teilergebnisse der Expert:innen.
Diese sollen angeblich einige Anhaltspunkte für eine Antwort liefern. Die Autopsie wurde von Expert:innen des Institut de recherches criminelles de la gendarmerie nationale (IRCGN) durchgeführt. Am Donnerstag, den 24. Oktober 2024, enthüllte die Zeitung Le Parisien, dass die ersten Ergebnisse darauf hindeuten sollen, dass Lina durch Ersticken gestorben sei, "verursacht durch eine Plastiktüte". An ihrem Hals sollen verdächtige Spuren festgestellt worden sein. Diese Ergebnisse werden jedoch noch als vorläufig betrachtet, da "weitere Gutachten in Arbeit sind", um diese ersten Hinweise zu bestätigen oder zu widerlegen.
Mittlerweile (Stand: 25. Oktober 2024) hat sich die Staatsanwaltschaft dazu geäußert. Der Figaro schreibt dazu:
Die Staatsanwaltschaft in Straßburg erklärte, dass es derzeit keine Hinweise darauf gebe, dass die 15-Jährige 'an den Folgen des Erstickens mit einer Plastiktüte gestorben' sei.
Untersuchung noch nicht abgeschlossen
Die Ermittlungen müssen also noch fortgesetzt werden, um die genaue Todesursache von Lina zu klären und festzustellen, ob noch andere Elemente oder Akteur:innen in das Drama verwickelt sind. Der Selbstmord des Hauptverdächtigen erschwert die Arbeit der Ermittler:innen, die nun die Ereignisse mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Material rekonstruieren müssen.
Seit der Bekanntgabe von Linas Tod herrscht große Betroffenheit bei ihrer Familie und ihren Angehörigen. In der letzten Ausgabe der Sendung Sept à Huit, die auf TF1 ausgestrahlt wurde, hat ihre Cousine Louane beschlossen, Lina mit einem bewegenden Brief zu gedenken. Da sie sich nicht vor der Kamera äußern wollte, zog sie es vor, ihre Worte auf Papier zu hinterlassen.
Untersuchung noch nicht abgeschlossen
In diesem erschütternden Brief beschrieb Louane den Schock, den sie empfand, als sie am 16. Oktober die schreckliche Nachricht erhielt. "Der 16. Oktober 2024 war für mich ein Schultag. Und dann bekomme ich Nachrichten: 'Louane, bleib stark'. Diese Worte werde ich nie vergessen. Es ist bestätigt, du warst nicht mehr bei uns!", schrieb sie.
Auch wenn die ersten Ergebnisse der Autopsie einige Hypothesen aufgestellt haben, sind die Ermittlungen noch lange nicht abgeschlossen. Die Gendarm:innen gehen weiterhin allen Spuren nach, um die genauen Umstände von Linas Tod zu verstehen und festzustellen, ob es eine Mitschuld gab oder ob es noch weitere Elemente zu entdecken gibt.
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Verwendete Quelle:
Le Parisien: Mort de Lina : ces questions qui pourraient rester sans réponses
Aus dem Französischen übersetzt von Ohmymag Frankreich