Unter normalen Bedingungen beträgt der Menstruationszyklus durchschnittlich 28 Tage, kann jedoch unregelmäßig sein oder sogar ausbleiben. Das Fehlen der Menstruation wird als Amenorrhö bezeichnet: Sie gilt als primär, wenn eine Jugendliche bis zum Alter von 16 Jahren ihre erste Periode nicht bekommen hat, und als sekundär, wenn eine Frau, die zuvor regelmäßige Zyklen hatte, ihre Menstruation (über die Stefanie Giesinger schonungslos ehrlich redet) über mehr als drei Monate nicht bekommt.
Was ist eine Spaniomenorrhö?
Die Spaniomenorrhö hingegen bezeichnet einen ungewöhnlich langen Abstand zwischen den Menstruationszyklen, der über 45 Tage hinausgehen kann. "Diese Verlängerung der Zyklen kann in bestimmten Lebensphasen normal sein, insbesondere in der Jugend nach den ersten Menstruationen und in der Perimenopause", erklärt Dr. Anna Gosset, Fachärztin für medizinische Gynäkologie am Universitätsklinikum Toulouse Purpan.
Tatsächlich ist die Spaniomenorrhö in der Perimenopause häufig, da die Funktion der Eierstöcke allmählich nachlässt und die zirkulierenden Östrogenspiegel im Blut sinken. Sie kann auch als normal gelten, wenn eine hormonelle Verhütungsmethode angewendet wird (Hormonimplantat, Hormonspirale, Gestagenpille usw.).
Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) als mögliche Ursache
"In anderen Lebensphasen ist die Spaniomenorrhö oft mit einer hormonellen Störung verbunden und geht mit einer Dysovulation einher", erklärt Dr. Gosset. Eine mögliche Ursache ist das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), auch ovarielle Dystrophie genannt. PCOS entsteht durch eine hormonelle Fehlregulation, die entweder im Gehirn oder in den Eierstöcken ihren Ursprung hat. Dies führt zu einer übermäßigen Ausschüttung von Androgenen durch die Eierstöcke, was deren Funktion und somit den Eisprung stört. Frauen mit PCOS leiden häufig unter Zyklusstörungen, die von seltenem Eisprung (Dysovulation) bis hin zum vollständigen Ausbleiben des Eisprungs (Anovulation) reichen. Ihre Zyklen sind oft unregelmäßig, teils sehr lang und chaotisch.
Neben den verlängerten Zyklen kann PCOS auch weitere Symptome hervorrufen. "Es kann mit anderen Anzeichen einhergehen, insbesondere mit Hyperandrogenismus, also einer erhöhten Körperbehaarung oder Akne. Die Menstruation kann zudem manchmal stärker ausfallen", erläutert Dr. Gosset.
Weitere mögliche Ursachen für eine Spaniomenorrhö sind ovulatorische Störungen, die durch intensiven Sport, erheblichen Gewichtsverlust oder gar Anorexie, starken Stress oder eine erhöhte Prolaktinproduktion infolge bestimmter Medikamente (z. B. Antipsychotika oder Stimmungsstabilisatoren) hervorgerufen werden.
Wenn sie vor der Menopause (über die Lilly Becker schon öffentlich geredet hat) auftritt, ist die Spaniomenorrhö normal und muss nicht behandelt werden, sofern sie nicht als störend empfunden wird. In anderen Fällen entscheiden die Ärzte individuell.
"Man muss immer die Ursache der Spaniomenorrhö untersuchen, bevor man eine Behandlung vorschlägt, und sollte daher eine medizinische Fachkraft konsultieren. Wenn die betroffenen Frauen keine Kinder wünschen, kann eine hormonelle Verhütung helfen, den Zyklus zu regulieren. Besteht hingegen ein Kinderwunsch, ist es wichtig, eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen aufzusuchen, um die geeignete Behandlung zu besprechen", erklärt Dr. Gosset.
Auch interessant:
Verdauung und Wechseljahre: Was verändert sich und wie kann man seine Ernährung anpassen?
Haarausfall in den Wechseljahren: Diese tägliche Übung soll helfen, Haarausfall zu verhindern
Wechseljahre und Hitzewallungen: Diese neue hormonfreie Behandlung soll wirklich wirksam sein
Verwendete Quelle:
Femme Actuelle: Qu'est-ce que la spanioménorrhée, qui survient avant la ménopause ?
Aus dem Französischen übersetzt von Femme Actuelle