"Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern" ist eine Sendung von RTLZWEI. Laut eigener Aussage werden in jeder Folge Menschen gezeigt, die sich die Frage stellen: "Lohnt sich Arbeit in Deutschland, oder entziehe ich mich dem Arbeitsmarkt"? Aber handelt es sich bei den Gezeigten überhaupt um reale Menschen?
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In einem Bericht von Der Westen geht das Magazin der Frage nach, ob Geschichten wie zum Beispiel über die TV-Protagonistin Laura, die Teil einer "Hartz4"-Familie ist, wahr sind. RTLZWEI hat dazu gemäß der Darstellung von Der Westen Stellung bezogen und wird wie folgt zitiert:
Das Leben der porträtierten Menschen spiegelt die Realität wider. Es werden also keine Inhalte vorgegeben.
Die erwähnte elfjährige Laura lebt mit ihren Eltern nur von dem, was ihnen das Amt zukommen lässt – eben im Rahmen von "Hartz4". Doch die Frage, ob die Zuschauer durch diese Sozial-Dokus gewissermaßen manipuliert werden, bleibt. Immer wieder scheinen sich alte Vorurteile zu bestätigen.
Klischees werden bedient
Auch das Magazin watson.de berichtet über ein paar zu viele Zufälle – oder über das "Talent" des Senders RTLZWEI, immer genau die richtigen Geschichten an Land zu ziehen. Besser gesagt: Die Produzenten geraten wohl immer an Personen, die alle Klischees zu bedienen scheinen.
Da ist zum Beispiel die viel zu junge dreifache Mutter mit einem Vater, der sich weigert zu arbeiten und stattdessen lieber viel zu viel raucht. Die Kinder scheinen verlottert zu sein, die Wohnung passenderweise unordentlich und schmutzig. watson.de kommt zu dem Schluss, dass es wohl die Extremfälle sind, die gezeigt werden – aber real.
Verwendete Quellen:
Der Westen: "„Hartz und herzlich“ und „Armes Deutschland“: DAS behielt RTL2 lange für sich"
watson.de: "Hartz 4: Wie RTL 2 mit "Armes Deutschland" die Zuschauer manipuliert"
rtl2.de: "Armes Deutschland"